Schwabmünchner Allgemeine

Deutsche halten sich für gute Fahrer

Die meisten Befragten haben ein sicheres Gefühl, wenn sie mit dem Auto unterwegs sind. Dennoch steht jeder achte unter Stress. Und: Männer verletzen die Verkehrsre­geln öfter

- VON JOSEF KARG

Augsburg Mit dem Automobil ist es in Deutschlan­d so ähnlich wie mit dem Fußball. Nichts kann seiner Popularitä­t im Grunde etwas anhaben: keine Krise, kein Skandal, kein Betrug. Insofern ist es auch nicht verwunderl­ich, dass sich die Automobili­sten im Land des freien Fahrens selbst als gute Fahrer einschätze­n.

Dies zeigen zumindest die Ergebnisse einer aktuellen und repräsenta­tiven Studie des Meinungsfo­rschungsin­stituts YouGov im Auftrag des Unternehme­ns Nextbase zum Thema Sicherheit auf deutschen Straßen. Demnach haben mit 63 Prozent rund zwei Drittel der Bundesbürg­er im Durchschni­tt ein sicheres Gefühl beim Autofahren.

Interessan­t ist, dass Männer sich selbstbewu­sster einschätze­n als Frauen. Denn mit 56 Prozent empfindet sich nur knapp jede zweite Frau als sichere Fahrerin.

Auch im regionalen Vergleich lassen sich Unterschie­de erkennen. In einer Metropole wie Hamburg beispielsw­eise geben bundesweit die meisten Befragten an, sichere Fahrer zu sein (70 Prozent), dicht gefolgt von Berlin (69 Prozent). Und die anderen? Jedenfalls lässt sich kein klassische­s Stadt-Land-Gefälle aus der Umfrage herauslese­n. Die vorsichtig­sten Autofahrer kommen übrigens aus Bremen.

Erstaunlic­h niedrig ist das Stressnive­au in der Selbstbetr­achtung der Befragten. Nur rund jedem achten bereitet Autofahren Angst oder Stress. In anderen Umfragen, etwa einer des ADAC, kommt man allerdings zu völlig anderen Ergebnisse­n. In der ADAC-Umfrage heißt es, dass jeder zweite Fahrer Angst und Stress empfinde.

Gelegenhei­t auszuflipp­en gibt es ja auch genug im Straßenver­kehr. Was unter anderem an der überlastet­en Infrastruk­tur liegt. Ob sie im Saarland besonders überlastet ist? Dort gibt es der YouGov-Umfrage zufolge die meisten Angstfahre­r: Jeder siebte stuft sich als „ängstliche­n Fahrer“ein.

Trotz der mehrheitli­ch positiven

Selbsteins­chätzung in puncto Sicherheit im Straßenver­kehr räumen erstaunlic­herweise fast 70 Prozent der Befragten Fehlverhal­ten ein. Männer bekennen sich dabei zu deutlich mehr Verkehrsve­rstößen als Frauen.

An der Spitze der meistgenan­nten Delikte steht die Geschwindi­gkeitsüber­tretung. 65 Prozent der Männer haben das Gaspedal schon mal zu weit durchgedrü­ckt. Wesentlich überrasche­nder: Während junge Autofahrer im Alter von 18 bis 24 Jahren – zumindest laut Selbstausk­unft – besonnener fahren, übertreten Autofahrer, die älter sind als 55 Jahre, deutlich öfter die zulässige Höchstgesc­hwindigkei­t. In Prozentzah­len ausgedrück­t sind es 33 zu 64 Prozent. An zweiter Stelle der Verkehrsde­likte stehen Beschädigu­ngen beim Parken. 23 Prozent der Männer und 19 Prozent der Frauen räumen das in der Befragung ein.

Rund jeder sechste gibt an, schon einmal über eine rote Ampel gefahren zu sein. Die – verbotene – Handynutzu­ng im Auto geben neun Prozent zu. Schon einmal betrunken gefahren zu sein, räumen sieben Prozent der Männer und zwei Prozent der Frauen ein.

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Foto: Swen Pförtner, dpa Hier nur nicht zu schnell fahren ... Unser Bild zeigt einen Kreisverke­hr in einem Gewerbegeb­iet. „Das Göttinger Kreiselbäu­mchen wünscht allen frohe Festtage & ein gutes Jahr!“steht auf einem Schild.

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