Schulen sind schneller
Manchmal klappt die Arbeit besser, wenn man nicht auf den Chef wartet, sondern schon mal alleine anfängt. So lässt sich im Moment die Schulpolitik zusammenfassen. Denn während es so scheint, als wäre allein das Kultusministerium nicht auf die Möglichkeit einer neuerlichen Schließung der Schulen und dem damit verbundenen Distanzunterricht vorbereitet, waren es die Einrichtungen im Augsburger Land, quer durch sämtliche Schularten, durchaus. Und sicher nicht nur hier. In München hat das anscheinend aber niemand vermutet.
Dabei fängt die Vorbereitung auf Unterrichtsformen im digitalen Zeitalter im Landkreis nicht erst mit dem ersten Lockdown vom Frühjahr an. Whiteboards in den Klassenzimmern, Ausleihlaptops für Schülerinnen und Schüler, eine Alternative zur schwächelnden Lernplattform Mebis in Form von eigenen Lizenzen für eine passende Software: Für all das hat man hier schon gesorgt. Nicht allein der Landkreis für die staatlichen Schulen, sondern auch sehr viele Kommunen für ihre Grund- und Mittelschulen. Freilich vor allem mit eigenem Geld. Und nicht nur das: Während das Kultusministerium noch vermutete, die Herausforderung einer Notbetreuung bei gleichzeitigem digitalem Unterricht könnte die Schulen überfordern, gab es auch dafür bereits jeweils passende Lösungen. Eigentlich könnten Eltern im Landkreis also recht beruhigt sein. Wenn nur nicht das Kultusministerium immer wieder dazwischenfunken würde.