Eine Wassererlebniswelt an der Neufnach?
Langenneufnach plant eine Erholungsmöglichkeit. Was es dort alles zu entdecken gibt
Langenneufnach Mit einem für alle Altersgruppen möglichen Zugang zur Neufnach in Langenneufnach will die Gemeinde den Ort attraktiver gestalten. Die ersten Entwürfe der Erlebniswelt stellte Landschaftsarchitekt Meinolf Hasse jüngst im Gemeinderat vor. An einem Teilstück der Neufnach westlich des Rathauses könnte eine Kneippanlage in der Neufnach, ein Spielbereich mit Wasserspielplatz entlang des Ufers sowie ein Holzsteg und eine Rampe entstehen, die zum Verweilen einladen sollen.
Der geplante Talaueweg entlang der Neufnach solle auch als Zugang zu dieser Erholungsmöglichkeit genützt werden, erklärte Bürgermeister Gerald Eichinger. Ein weiterer Grund für den Neubau einer Kneippanlage liege an der immer schlechter werdenden Wasserführung an der bestehenden Kneippanlage sowie am Absinken des Wasserspiegels. Billig ist das Projekt nicht. Mit Investitionskosten von circa 220.000 Euro rechnet der Planer.
Um Kosten zu sparen, beteiligte sich die Gemeinde bereits noch knapp vor Ablauf der Abgabefrist an einem Sonderförderprogramm Kneippanlagen. Zudem soll das Projekt auch durch Real West gefördert werden. Falls alle Genehmigungen und Vorarbeiten zügig voranschreiten, könnte das Bauprojekt bereits im Frühsommer nächsten Jahres abgeschlossen sein, so Hasse. Die Gemeinderäte interessierte, ob eine zeitliche Vorgabe für die Fertigstellung wegen der Förderung vorgeschrieben sei. Hasse sagte, dass er davon ausgehe, dass die Maßnahme schnellstmöglich umgesetzt werden müsse.
Das Thema Hochwasser kam auch auf den Tisch. Eichinger erklärte, dass aufgrund der bereits vorhandenen Schutzmaßnahmen der Gemeinde die Anlage auch bei Hochwasser halten müsste. Während der Diskussion kristallisierte sich heraus, dass die Gemeinderäte grundsätzlich mit der Planung einverstanden sind. Wert soll vor allem darauf gelegt werden, den Spielbereich so natürlich wie möglich zu gestalten und wenn möglich Kosten zu sparen. Der abschließende Beschluss für das Projekt fiel im Gremium einstimmig.
Einen Haushalt mit einer hohen Schuldenaufnahme genehmigte der Gemeinderat mit einer Gegenstimme. Momentan beträgt der Darlehensstand zwar noch rund 1,2 Millionen Euro. Aber schon nächstes Jahr will die Gemeinde mehr als 2,4 Millionen Euro neue Schulden aufnehmen, und im Jahr darauf sollen nochmals weitere 1,3 Millionen Euro Schulden dazukommen.
Die Gemeinderäte taten sich angesichts der Finanzlage schwer bei der Abwägung, ob der NeufnachZugang notwendig sei. Mehrere Gemeinderäte argumentierten, dass diese Maßnahme den Ort dazu beitragen könne, dass mehr Menschen nach Langenneufnach umziehen.
Der Verwaltungshaushalt 2021 schließt mit rund 4,2 Millionen Euro, der Vermögenshaushalt mit rund 6,1 Millionen Euro. Im Ortsteil Habertsweiler, westlich des Kapellenweges, soll ein zweites kleines Baugebiet entstehen.