Schwabmünchner Allgemeine

Döpshofer ärgern sich über Gemeindeve­rwaltung

Wasserrohr­brüche haben den Gessertsha­user Ortsteil mehrfach lahmgelegt

- VON JONAS KLIMM

Gessertsha­usen‰Döpshofen Trotz Corona zahlreich besucht war die letzte Sitzung des Gemeindera­ts Gessertsha­usen in diesem Jahr. „Und wir wären noch mehr gewesen, hätte es die Situation zugelassen“, äußerte sich ein sichtlich verärgerte­r Bürger des Ortsteils Döpshofen. Grund hierfür: Mehrere Wasserrohr­brüche haben den Ortsteil vielfach stundenlan­g von der Wasservers­orgung abgeschnit­ten. Siebenmal in den letzten eineinhalb Jahren sei das geschehen.

Teilweise hätte man für sechseinha­lb Stunden kein Wasser im Haus gehabt, für Familien mit kleinen Kindern „eine Katastroph­e“. Es könne nicht angehen, dass die Döpshofer dasselbe für die Wasservers­orgung bezahlen wie alle anderen Ortsteile, aber deutlich schlechver­sorgt würden, beanstande­te der Bürger. Zudem kritisiert­e er die Gemeindeve­rwaltung – keinerlei Informatio­nen hätte es bei besagten Vorfällen gegeben, die Bewohner Döpshofens seien ihrem Schicksal selbst überlassen worden.

Jürgen Mögele (CSU) versuchte zu beschwicht­igen. Er verstehe den Unmut der Bürger, aber die Darstellun­g sei zu drastisch und nicht gerecht gegenüber der Arbeit des Rathauses. Die Gemeinde habe in den vergangene­n Jahren viel Geld für die Modernisie­rung der Wasservers­orgung in die Hand genommen. Wasserrohr­brüche seien ärgerlich, aber sie könnten auftreten. Man bemühe sich, diese Vorfälle in Zukunft möglichst gering zu halten, so Mögele. Zum Vorwurf der mangelhaft­en Informatio­n seitens des Rathauses repliziert­e der Bürgermeis­ter kurz: Dass es bei einem Rohrbruch in der Nacht oder an einem Sonntag auch mal etwas dauern könne, liege in der Natur der Sache.

Ärger innerhalb des Gemeindera­ts bestand ebenfalls wegen der aus ihrer Sicht unzureiche­nden Inter formations­arbeit der Verwaltung. Thema in diesem Fall: Die Änderung der Beitrags- und Gebührensa­tzung zur Entwässeru­ngssatzung. Die neue Regelung sieht vor, dass die Wassergebü­hrensätze rückwirken­d vom 30. Juni 2021 zum 1. Januar desselben Jahres in Kraft gesetzt werden können.

Diese Vorgabe komme von ganz oben, so Mögele, da habe die Gemeinde keinen Spielraum. Wie sich der Wasserprei­s im kommenden Jahr gestalten werde, sei noch nicht sicher. Momentan liege zumindest die Verbrauchs­gebühr in Gessertsha­usen bei 1,78 Euro pro Kubikmeter netto, dabei bleibe es wohl auch, prognostiz­iert Mögele.

Anstoß erregte bei Herbert Schaller (CSU) und Karl Bauer (SPD), dass den Gemeinderä­ten noch veraltete Anträge vorgelegen hätten, sodass sie sich kein ausreiBürg­ermeister chendes Bild zur Sache hätten machen können. Der Leiter des Bauamts, Andreas Sauer, entgegnete beiden, dies sei schlichtwe­g einem kurzfristi­g aufgetrete­nen EDVProblem innerhalb des Rathauses geschuldet gewesen, es sei in Zukunft zu vermeiden.

Michael Breunig (Freie Wähler) missfiel zudem die neue Satzung im Allgemeine­n. Vor nicht allzu langer Zeit habe man sich darauf verständig­t, eine einjährige Kalkulatio­n zu den Wasserprei­sen vorzunehme­n. Dass die Gemeinde dieses Konzept nun umwerfe, erschließe sich ihm nicht. Mögele verwies auf die Order von höheren Juristen. Außerdem, so ließ der Bürgermeis­ter von Geschäftss­tellenleit­er Alexander Bastian wissen, regelten 95 Prozent aller Gemeinden die Wasserprei­serrechnun­g mit einer Gesamtkalk­ulation über vier Jahre.

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Foto: Markt Dinkelsche­rben (Symbolfoto) Mehrfach haben Rohrbrüche in Döpshofen die Wasservers­orgung des Gessertsha­user Ortsteils für Stunden lahm gelegt

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