Döpshofer ärgern sich über Gemeindeverwaltung
Wasserrohrbrüche haben den Gessertshauser Ortsteil mehrfach lahmgelegt
GessertshausenDöpshofen Trotz Corona zahlreich besucht war die letzte Sitzung des Gemeinderats Gessertshausen in diesem Jahr. „Und wir wären noch mehr gewesen, hätte es die Situation zugelassen“, äußerte sich ein sichtlich verärgerter Bürger des Ortsteils Döpshofen. Grund hierfür: Mehrere Wasserrohrbrüche haben den Ortsteil vielfach stundenlang von der Wasserversorgung abgeschnitten. Siebenmal in den letzten eineinhalb Jahren sei das geschehen.
Teilweise hätte man für sechseinhalb Stunden kein Wasser im Haus gehabt, für Familien mit kleinen Kindern „eine Katastrophe“. Es könne nicht angehen, dass die Döpshofer dasselbe für die Wasserversorgung bezahlen wie alle anderen Ortsteile, aber deutlich schlechversorgt würden, beanstandete der Bürger. Zudem kritisierte er die Gemeindeverwaltung – keinerlei Informationen hätte es bei besagten Vorfällen gegeben, die Bewohner Döpshofens seien ihrem Schicksal selbst überlassen worden.
Jürgen Mögele (CSU) versuchte zu beschwichtigen. Er verstehe den Unmut der Bürger, aber die Darstellung sei zu drastisch und nicht gerecht gegenüber der Arbeit des Rathauses. Die Gemeinde habe in den vergangenen Jahren viel Geld für die Modernisierung der Wasserversorgung in die Hand genommen. Wasserrohrbrüche seien ärgerlich, aber sie könnten auftreten. Man bemühe sich, diese Vorfälle in Zukunft möglichst gering zu halten, so Mögele. Zum Vorwurf der mangelhaften Information seitens des Rathauses replizierte der Bürgermeister kurz: Dass es bei einem Rohrbruch in der Nacht oder an einem Sonntag auch mal etwas dauern könne, liege in der Natur der Sache.
Ärger innerhalb des Gemeinderats bestand ebenfalls wegen der aus ihrer Sicht unzureichenden Inter formationsarbeit der Verwaltung. Thema in diesem Fall: Die Änderung der Beitrags- und Gebührensatzung zur Entwässerungssatzung. Die neue Regelung sieht vor, dass die Wassergebührensätze rückwirkend vom 30. Juni 2021 zum 1. Januar desselben Jahres in Kraft gesetzt werden können.
Diese Vorgabe komme von ganz oben, so Mögele, da habe die Gemeinde keinen Spielraum. Wie sich der Wasserpreis im kommenden Jahr gestalten werde, sei noch nicht sicher. Momentan liege zumindest die Verbrauchsgebühr in Gessertshausen bei 1,78 Euro pro Kubikmeter netto, dabei bleibe es wohl auch, prognostiziert Mögele.
Anstoß erregte bei Herbert Schaller (CSU) und Karl Bauer (SPD), dass den Gemeinderäten noch veraltete Anträge vorgelegen hätten, sodass sie sich kein ausreiBürgermeister chendes Bild zur Sache hätten machen können. Der Leiter des Bauamts, Andreas Sauer, entgegnete beiden, dies sei schlichtweg einem kurzfristig aufgetretenen EDVProblem innerhalb des Rathauses geschuldet gewesen, es sei in Zukunft zu vermeiden.
Michael Breunig (Freie Wähler) missfiel zudem die neue Satzung im Allgemeinen. Vor nicht allzu langer Zeit habe man sich darauf verständigt, eine einjährige Kalkulation zu den Wasserpreisen vorzunehmen. Dass die Gemeinde dieses Konzept nun umwerfe, erschließe sich ihm nicht. Mögele verwies auf die Order von höheren Juristen. Außerdem, so ließ der Bürgermeister von Geschäftsstellenleiter Alexander Bastian wissen, regelten 95 Prozent aller Gemeinden die Wasserpreiserrechnung mit einer Gesamtkalkulation über vier Jahre.