So starten die Impfzentren
Über 20 Standorte entstehen allein in der Region. Wer sie betreibt und welche Dokumente man mitbringen sollte
Augsburg Erteilt die Europäische Arzneimittelagentur dem CoronaImpfstoff noch vor Weihnachten die Zulassung, können sich Menschen in Deutschland ab 27. Dezember gegen das Coronavirus impfen lassen. Allein in Schwaben und Oberbayern gehen 46 Impfzentren an den Start. Doch die Verteilung des Impfstoffs ist ein logistisches Mammutprojekt. Wie genau soll das funktionieren? Antworten auf wichtige Fragen:
Wo werden Impfzentren errichtet?
In ganz Deutschland werden gerade regionale Impfzentren in großen Gebäuden wie Sporthallen, Messezentren oder alten Industrieanlagen aufgebaut. An bis zu 440 Standorten bundesweit soll gegen das Coronavirus geimpft werden. In der Regel soll in jedem Kreis, in jeder kreisfreien Stadt ein Zentrum entstehen. In Ballungszentren sind mehrere Einrichtungen pro Stadt oder Landkreis geplant. Das Bayerische Gesundheitsministerium meldet, dass im Freistaat zunächst 99 Zentren in Betrieb gehen, die an sieben Tagen in der Woche geöffnet sind und bis zu 30000 Impfungen täglich vornehmen können. In Oberbayern gibt es derzeit 28 einsatzbereite Zentren, in Schwaben 18.
Wie läuft die Impfung im CoronaImpfzentrum ab?
Wer sich impfen lassen möchte, muss sich zunächst an einer Anmeldung im Impfzentrum ausweisen. Dort wird geprüft, ob man zur Impfung berechtigt ist, und die Körpertemperatur gemessen. Außerdem bekommen Impfwillige ein Aufklärungsblatt und müssen einen Fragebogen zu ihrem Gesundheitszustand ausfüllen. Danach klären Mediziner im persönlichen Gespräch über Risiken und Nebenwirkungen der Impfung auf – im Anschluss wird in Einzelkabinen der Impfstoff verabreicht. Nach der Impfung soll sich jeder noch etwa eine halbe Stunde in einem Beobachtungsbereich aufhalten, bis man sich gut genug fühlt, das Impfzentrum zu verlassen.
Welche Dokumente brauche ich?
Beim Termin im Impfzentrum sind neben der Terminbestätigung auch ein Impfausweis und andere wichtige Unterlagen zur Gesundheit hilfreich. Dazu zählen beispielsweise ein Herzpass, ein Diabetikerausweis oder eine Medikamentenliste.
Wer betreibt ein Impfzentrum?
Von wem ein Impfzentrum betrieben wird und welcher Dienstleister das medizinische Personal stellt, ist von Standort zu Standort unterschiedlich. Häufig handelt es sich um Organisationen wie das Rote Kreuz oder das Technische Hilfswerk, aber auch öffentliche und private Kliniken sind dabei sowie niedergelassene Ärzte und Mediziner im Ruhestand. Um die regionalen Impfzentren über Monate in Betrieb zu halten, wird eigenes Personal gebraucht. Dafür stehen bundesweit tausende Freiwillige bereit, vielerorts sind die Einstellungen aber noch nicht abgeschlossen. Bayernweit haben sich nach Auskunft des Gesundheitsministeriums bislang 6000 Ärzte gemeldet, gesucht werden aber auch Dolmetscher, Reinigungsund Sicherheitskräfte.
Was kostet mich die Impfung?
Wer sich impfen lassen will, muss dafür nichts bezahlen. Die Bundesländer teilen sich die Kosten für Aufbau und Betrieb der CoronaImpfzentren mit den gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen. Wenn in einer späteren Phase auch Hausärzte ihre Patienten impfen, übernimmt die Krankenversicherung des Patienten die Kosten.
Wie bekomme ich einen Termin im Impfzentrum?
Die Termine müssen so vergeben werden, dass immer ausreichend Impfstoff verfügbar ist und sich keine Warteschlangen bilden. Damit das funktioniert, steuern die Bundesländer die Terminvergabe zentral. Das kann über eine OnlinePlattform oder über ein Callcenter organisiert werden. Auf diesem Weg soll auch geprüft werden, ob jemand nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission die Kriterien für eine Impfung erfüllt.
Wer wird von mobilen Impfteams besucht?
Pro Impf-Standort wollen die Bundesländer mindestens ein mobiles Impfteam einsetzen. Sie sollen all jene Menschen erreichen, die selbst nicht in ein regionales Impfzentrum kommen können – oder auch jene, die in Großbetrieben oder Kliniken beschäftigt sind und gesammelt an ihrer Arbeitsstelle geimpft werden können.