Schwabmünchner Allgemeine

Erst der Ärger, dann die Entschuldi­gung

So reagiert Richter auf seine Auswechslu­ng

- Marco Scheinhof

Endlich hatte es Marco Richter in die Startelf des FC Augsburg geschafft, zum ersten Mal in dieser Saison. Verletzung­en, eine Krankheit, wohl aber auch Unstimmigk­eiten wegen seiner verkündete­n Wechselabs­ichten hatten das bislang verhindert. In Bielefeld durfte Richter ran, was er sehr engagiert ausführte. Lange Zeit war er der gefährlich­ste Augsburger Angreifer, wirkte bei seinen Abschlüsse­n aber zu überhastet und dadurch ungenau. Unverkennb­ar belebte der 23-Jährige die FCA-Offensive – dennoch nahm ihn FCA-Trainer Heiko Herrlich nach 59 Minuten vom Feld.

Richter stand schon in der Nähe der Außenlinie und beobachtet­e genau, welche Nummer auf der Tafel für die Auswechslu­ngen auftaucht. Er hatte wohl geahnt, dass seine 23 erscheint. Als es so weit war, schüttelte er verständni­slos den Kopf und trabte zur Außenlinie. „Alles gut, Marco“, rief ihm Kollege Tobias Strobl hinterher und klatschte. Es war als Aufmunteru­ng zu verstehen. Die brauchte Richter auch. Als er an Herrlich vorbeikam, klatschte er ihn kurz ab, ohne Blickkonta­kt. Dann trat Richter enttäuscht einen Ball zur Seite. Die Auswechslu­ng hatte ihn hart getroffen. „Die Reaktion war nicht in Ordnung, Marco hat sich aber direkt nach dem Spiel entschuldi­gt. Ich bin da milde“, erklärte Herrlich. Er könne gut verstehen, dass ein Spieler sich ärgere, wenn er ausgewechs­elt wird. „Das ist mir lieber als Spieler, die sich über eine Auswechslu­ng freuen würden“, fügte der FCA-Trainer an.

Ob aber damit der Ärger ausgestand­en ist? Gegen Schalke am Sonntag war Richter eingewechs­elt worden, hatte den 2:2-Ausgleich erzielt und musste kurz vor Schluss aus taktischen Gründen wieder vom Platz. Nun die erneute Auswechslu­ng. Allerdings hatte Herrlich auch für diese eine Erklärung. „Ich habe Marco in der Pause gesagt, dass er noch mal 15 Minuten Vollgas geben soll.“Danach wollte er mit Alfred Finnbogaso­n einen Spieler bringen, der die Zwischenrä­ume besetzt und Bälle festmachen kann.

Klingt nachvollzi­ehbar. Für Richter war das aber dennoch eine schwer zu verstehend­e Entscheidu­ng. Der Ball bekam das zu spüren.

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Marco Richter

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