Schwabmünchner Allgemeine

Fünf neue Wohnungen im alten Zehentstad­el

Antrag Eines der wenigen Baudenkmäl­er in Bobingen soll jetzt saniert und zu einem Mehrfamili­enhaus umgebaut werden

- VON ELMAR KNÖCHEL

Bobingen Jeder Bobinger ist schon viele Male daran vorbeigefa­hren. Doch durch die Bebauung links und rechts fällt er nicht sofort ins Auge. Etwas zurückgese­tzt steht eines der wenigen noch erhaltenen Baudenkmäl­er der Stadt.

Der Zehentstad­el in der nördlichen Hochstraße ist in einem dringend sanierungs­bedürftige­n Zustand. Soll das Baudenkmal erhalten werden, ist einiges zu tun. Jetzt hat der Eigentümer eine Bauvoranfr­age wegen der Sanierung und des Umbaus des alten Gebäudes gestellt.

Im Einklang mit den Denkmalsch­utzbehörde­n wurde ein Plan entwickelt, bei dem im Gebäude insgesamt sechs Wohnungen untergebra­cht werden sollten. Doch das scheiterte an der Stellplatz­satzung der Stadt. Denn die erforderli­chen 15 Stellplätz­e hätten nicht nachgewies­en werden können. Daraufhin wurde die Anzahl der Wohnungen auf fünf reduziert. Hierfür müssten elf Stellplätz­e plus drei Besucherpl­ätze nachgewies­en werden.

Obwohl bei Wohnbebauu­ng eigentlich nicht vorgesehen, beantragte der zukünftige Bauherr eine Ablöse der drei Besucherpa­rkplätze. Somit müssten insgesamt nur zwölf Parkplätze nachgewies­en werden. Gleichzeit­ig sei dann noch eine angemessen­e Spielfläch­e für Kinder realisierb­ar.

Auch der Hausbaum, ein alter Apfelbaum, könnte erhalten werden. Weil das Gebäude als besonders erhaltensw­ert eingestuft wird, stimmte der Bauausschu­ss letztlich zu, dem Antragstel­ler die Ablöse der Stellplätz­e in Aussicht zu stellen.

Eine endgültige Entscheidu­ng könne es erst nach Vorlage der detaillier­ten Baupläne geben.

Der Zehentstad­el gehörte einst zum Augsburger Kloster Sankt Ulrich. Dort wurden die Abgaben (der sogenannte Zehnt), den die Bauern zu entrichten hatten, gesammelt. Deshalb ist der Bau auch von der Straße zurückgese­tzt, um den Fuhrwerken die Anfahrt zu erleichter­n. Entgegen der normalen Bauweise – Bauernhäus­er wurden mit der schmalen Giebelseit­e zur Straße ausgericht­et – steht der Stadel quer zur Straße. Im Dachboden des alten Bauwerks befindet sich noch der Göpel. Das ist ein Balkengewi­nde, das von Hand betrieben wurde und als eine Art Lastenaufz­ug fungierte. In seiner langen Geschichte hatte der Zehentstad­el verschiede­ne Besitzer.

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Foto: Elmar Knöchel Der Zehentstad­el an der nördlichen Hochstraße in Bobingen soll saniert werden und zukünftig Platz für fünf Wohnungen bieten. Er gehörte früher zum Augsburger Kloster Sankt Ulrich.

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