Schwabmünchner Allgemeine

Chemnitz muss warten

Ernennung verschoben

-

Berlin Die Kulturmini­ster der Länder haben die Entscheidu­ng für Chemnitz als Europäisch­e Kulturhaup­tstadt zunächst nicht bestätigt. Erst Anfang des kommenden Jahres soll ein entspreche­nder Beschluss gefasst werden, teilte die Runde am Mittwochab­end mit. Zuvor soll ein Gesprächsa­ngebot der Jury über das in die Kritik geratene Vergabever­fahren angenommen werden.

Informatio­nen zufolge wurden durch den Schritt die Chancen für eine gewünschte einstimmig­e Entscheidu­ng gewahrt. Bei einem sofortigen Votum für Chemnitz soll Bayern, das derzeit den Vorsitz in der Kulturmini­sterrunde hat, eine Enthaltung angekündig­t haben. Nürnberg war neben anderen Städten mit dem Votum der Jury für Chemnitz leer ausgegange­n.

Die Kulturmini­sterkonfer­enz stehe zu Chemnitz, hieß es in einer Mitteilung. Gleichzeit­ig werde das Angebot der Vorsitzend­en der Europäisch­en Jury angenommen, auch über die kritischen Medienberi­chte zu sprechen. Darin war von möglichen personelle­n Verstricku­ngen im Vergabekar­ussell berichtet worden. Das Gespräch soll Anfang Januar 2021 stattfinde­n.

Die sächsische Stadt hatte sich Ende Oktober gegen die auf der Shortlist noch vertretene­n Städte Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Nürnberg durchgeset­zt. Die entspreche­nde Empfehlung für Chemnitz verkündete die europäisch­e Auswahljur­y. Die Empfehlung der Jury muss von Bund und Ländern noch in eine formelle Ernennung umgewandel­t werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany