Schwabmünchner Allgemeine

Das Virus erreicht den Landtag

Aufregung nach Warnmeldun­g

- VON ULI BACHMEIER

München Zwei bayerische Landtagsab­geordnete haben sich mit Corona angesteckt und prompt ist die Aufregung unter ihren Kollegen groß. Doch die beiden Erkrankten – der Münchner SPD-Politiker Florian von Brunn und der frühere bayerische Wissenscha­ftsministe­r Wolfgang Heubisch (FDP) – haben sich offenbar vorbildlic­h verhalten.

Es war eine Meldung der CoronaWarn-App, die Abgeordnet­e in Sorge versetzte. Aus der Warnung ging hervor, dass vergangene Woche ein Kontakt stattgefun­den haben musste – also ausgerechn­et in einer Woche mit drei Plenarsitz­ungen.

Erst eine Nachfrage unserer Redaktion sorgte am Freitag für Beruhigung. Das Landtagsam­t bestätigte die Vorgänge, gab aber sogleich Entwarnung. Nachdem Heubisch und von Brunn gemeldet hatten, dass sie positiv getestet worden und sofort in Quarantäne gegangen sind, sei umgehend nachgefors­cht worden. Sowohl die Koordinato­rin für Gesundheit­sschutz im Landtag als auch das Gesundheit­samt kamen zu dem Ergebnis, „dass es keine Kontaktper­son 1 im Haus gibt und eine Infizierun­g anderer MdL ausgeschlo­ssen“sei. Heubisch und von Brunn – beide halbwegs wohlauf – sagten auf Nachfrage, sie seien zwar im Haus gewesen, hätten aber FFP2-Masken getragen und Abstand gehalten. Die Meldung an die Warn-App kam von von Brunn.

Völlig gelegt hat sich die Aufregung aber noch nicht. Ein Abgeordnet­er schimpft, er wäre gerne informiert worden. Laut Landtag dürfen aber personenbe­zogene Daten nicht herausgege­ben werden, wenn keine Gefahr besteht.

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