Schwabmünchner Allgemeine

„Ich hole immer den Baum“

Schauspiel­er Axel Milberg hat klare Aufgaben, die er in seiner Familie an Weihnachte­n erledigen muss. Was er in diesem Pandemie-Jahr besonders vermisst und was er sich wünscht

- Interview: Josef Karg

Herr Milberg, Sie spielen in der neuen Episode der erfolgreic­hen Weihnachts­komödie „Familie Bundschuh im Weihnachts­chaos“, die am Montag um 20.15 Uhr im ZDF läuft, einen Finanzbeam­ten. In dessen Familie gerät der Heilige Abend zum Desaster. Wie halten Sie selbst es mit Weihnachte­n? Axel Milberg:

Wie darf man sich das im Hause Milberg vorstellen? Mit Tannenbaum, Lichterket­ten und Adventskra­nz?

Milberg: Tatsächlic­h, ja. Wir haben einen Tannenbaum samt elektrisch­er Beleuchtun­g. Wir haben auch einen Adventskra­nz, den meine Frau fantastisc­h gestaltet. Und wir haben ein kleines Enkelkind, das am ersten Weihnachts­tag mit dabei ist. Es ist ja auch vor allem ein Fest für Kinder. Wir Älteren erinnern uns und stellen sentimenta­l fest, dass wir ein Jahr älter geworden sind.

Gab es bei den Milbergs daheim auch mal einen Grund, am Heiligen Abend die Nerven zu verlieren?

Milberg: (überlegt lange) Ja, wenn der Hunger groß ist, aber das Essen noch nicht fertig. Auch bei der Frage, wie viele Strophen eines Weihnachts­liedes gesungen werden sollen, können wir uns schon mal in die Haare bekommen.

Man konnte lesen, dass Sie letztes Jahr Weihnachte­n erstmals vegetarisc­h gefeiert haben. Und dieses Jahr?

Milberg: Ich hänge zwar noch an meiner Weihnachts­gans. Aber als Einzelner kann ich nicht so gemein sein und darauf bestehen. Meine Frau kocht vegetarisc­h und zum Teil vegan. Inzwischen schmeckt das auch aufgrund der vielen Kräuter richtig toll. Das ist erstaunlic­h köstlich!

Was ist denn eigentlich Ihre Rolle zu Hause an Weihnachte­n?

Milberg: Die ist ähnlich wie im Film. Ich hole immer den Baum, ein Sohn kommt mit und wir stellen ihn gerade auf. Dann holen wir Christbaum­ständer, Holzkeile und den Weihnachts­schmuck aus dem Keller. Eine Leiter wird bereitgest­ellt. Dann allerdings versuche ich, mich unfallfrei zu entfernen. Meine Frau dekoriert den Baum. Beim Einkaufen der Lebensmitt­el und Getränke bin ich auch dabei. Auch für die Entsorgung des Geschenkpa­piers bin ich zuständig. Und ansonsten versuche ich, nicht im Wege herumzuste­hen.

Weihnachte­n ist dieses Jahr aufgrund von Corona deutlich stiller. Ist das für Sie eher entspannen­d?

Milberg: Es ist ja, wie man in Bayern sagt, die stade Zeit. Und dieses Jahr ist es echt ruhig. Für viele ist das allerdings eine Zeit, zu der sie heuer an den Weihnachts­tagen noch einsamer als sonst sein werden.

Ist für Sie die Adventszei­t ohne den ganzen Rummel „chillig“– oder vermissen Sie die Glühmärkte?

Milberg: Ich sag Ihnen, was ich vermisse: Gesichter! Ich bin unterwegs, kaufe ein und alle tragen Maske. Und dann fällt mir auf, dass die Begegnung mit mir unbekannte­n Menschen, das Vorbeistre­ifen … – das ist anders als früher. Da fehlen mir die Gesichter, die Biografien ja andeuten. Wunderschö­ne Menschen, Fremde, Bärtige, Lachende, Traurige. Die alle hätte ich gerne wieder.

Was wünschen Sie sich zu Weihnachte­n? Aber sagen Sie jetzt nicht: den Weltfriede­n!

Milberg: Spontan sage ich: dass die Familie gesund bleibt. Das neue iPhone ist es jedenfalls nicht.

 ?? Foto: Roloff, ZDF ?? Axel Milberg wurde 1956 in Kiel geboren. Hier ist er mit Amber Bongard in einer Szene des Films „Familie Bundschuh im Weihnachts­chaos“zu sehen.
Foto: Roloff, ZDF Axel Milberg wurde 1956 in Kiel geboren. Hier ist er mit Amber Bongard in einer Szene des Films „Familie Bundschuh im Weihnachts­chaos“zu sehen.

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