„Ich hole immer den Baum“
Schauspieler Axel Milberg hat klare Aufgaben, die er in seiner Familie an Weihnachten erledigen muss. Was er in diesem Pandemie-Jahr besonders vermisst und was er sich wünscht
Herr Milberg, Sie spielen in der neuen Episode der erfolgreichen Weihnachtskomödie „Familie Bundschuh im Weihnachtschaos“, die am Montag um 20.15 Uhr im ZDF läuft, einen Finanzbeamten. In dessen Familie gerät der Heilige Abend zum Desaster. Wie halten Sie selbst es mit Weihnachten? Axel Milberg:
Wie darf man sich das im Hause Milberg vorstellen? Mit Tannenbaum, Lichterketten und Adventskranz?
Milberg: Tatsächlich, ja. Wir haben einen Tannenbaum samt elektrischer Beleuchtung. Wir haben auch einen Adventskranz, den meine Frau fantastisch gestaltet. Und wir haben ein kleines Enkelkind, das am ersten Weihnachtstag mit dabei ist. Es ist ja auch vor allem ein Fest für Kinder. Wir Älteren erinnern uns und stellen sentimental fest, dass wir ein Jahr älter geworden sind.
Gab es bei den Milbergs daheim auch mal einen Grund, am Heiligen Abend die Nerven zu verlieren?
Milberg: (überlegt lange) Ja, wenn der Hunger groß ist, aber das Essen noch nicht fertig. Auch bei der Frage, wie viele Strophen eines Weihnachtsliedes gesungen werden sollen, können wir uns schon mal in die Haare bekommen.
Man konnte lesen, dass Sie letztes Jahr Weihnachten erstmals vegetarisch gefeiert haben. Und dieses Jahr?
Milberg: Ich hänge zwar noch an meiner Weihnachtsgans. Aber als Einzelner kann ich nicht so gemein sein und darauf bestehen. Meine Frau kocht vegetarisch und zum Teil vegan. Inzwischen schmeckt das auch aufgrund der vielen Kräuter richtig toll. Das ist erstaunlich köstlich!
Was ist denn eigentlich Ihre Rolle zu Hause an Weihnachten?
Milberg: Die ist ähnlich wie im Film. Ich hole immer den Baum, ein Sohn kommt mit und wir stellen ihn gerade auf. Dann holen wir Christbaumständer, Holzkeile und den Weihnachtsschmuck aus dem Keller. Eine Leiter wird bereitgestellt. Dann allerdings versuche ich, mich unfallfrei zu entfernen. Meine Frau dekoriert den Baum. Beim Einkaufen der Lebensmittel und Getränke bin ich auch dabei. Auch für die Entsorgung des Geschenkpapiers bin ich zuständig. Und ansonsten versuche ich, nicht im Wege herumzustehen.
Weihnachten ist dieses Jahr aufgrund von Corona deutlich stiller. Ist das für Sie eher entspannend?
Milberg: Es ist ja, wie man in Bayern sagt, die stade Zeit. Und dieses Jahr ist es echt ruhig. Für viele ist das allerdings eine Zeit, zu der sie heuer an den Weihnachtstagen noch einsamer als sonst sein werden.
Ist für Sie die Adventszeit ohne den ganzen Rummel „chillig“– oder vermissen Sie die Glühmärkte?
Milberg: Ich sag Ihnen, was ich vermisse: Gesichter! Ich bin unterwegs, kaufe ein und alle tragen Maske. Und dann fällt mir auf, dass die Begegnung mit mir unbekannten Menschen, das Vorbeistreifen … – das ist anders als früher. Da fehlen mir die Gesichter, die Biografien ja andeuten. Wunderschöne Menschen, Fremde, Bärtige, Lachende, Traurige. Die alle hätte ich gerne wieder.
Was wünschen Sie sich zu Weihnachten? Aber sagen Sie jetzt nicht: den Weltfrieden!
Milberg: Spontan sage ich: dass die Familie gesund bleibt. Das neue iPhone ist es jedenfalls nicht.