Zeit für die Gewerkschaft
Bald ist Weihnachten, und während wir uns alle mit einer globalen Pandemie rumschlagen müssen, trifft es einige noch deutlich härter: Sie blicken mit ihren Familien in eine ungewisse Zukunft, denn sie bangen um ihre Arbeitsplätze. In Sachsen will Haribo 150 Beschäftigten ihre Jobs nehmen. Die Angestellten der privatwirtschaftlichen Asklepios-Klinik in Niedersachsen kämpfen seit mehr als einem Jahr um ihre Existenz. Bei Continental stehen tausende Arbeitsplätze auf dem Spiel, weil atemberaubende acht Prozent Rendite für das Unternehmen offenbar Vorrang vor Menschen haben. Und in Berlin will Daimler sein traditionsreiches Motorenwerk nahezu ersatzlos plattmachen.
Natürlich kann man darüber ein paar Krokodilstränen vergießen und sich schnell freuen, dass man selbst nicht betroffen ist. Man kann die Daumen drücken und sich anschließend wieder abwenden, klar. Oder man begreift, dass man beim nächsten Mal auch selbst betroffen sein kann. Und dass man dann auf tatkräftige Solidarität dringend angewiesen ist.
Der richtige Ort für diese vorsorgende Solidarität sind die Einzelgewerkschaften des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB). Hier kämpfen mehr als sechs Millionen Beschäftigte gemeinsam für gute Arbeit und gegen Arbeitsplatzabbau. Meistens erfolgreich.
Eine Gewerkschaftsmitgliedschaft ist Herdenimmunität für Probleme, gegen die es keinen Impfstoff gibt. Sie sind noch nicht dabei? Na, dann wird’s aber Zeit!
ist Chef der SPDJugendorganisation Jusos und kandidiert 2021 für ein Bundestagsmandat.