Geschichten von Kindheit an: Marie Gaté
● Ihre „Träume einer literarischen Kar riere“bekennt Marie GatéStallforth auf Seite 157 ihres Buches, wo sie als geforderte Arztfrau und Mutter die sen Träumen entsagt. Im Gespräch darauf hingewiesen, bricht es aus ihr hervor: Oh, sie habe schon als Kind ger ne Geschichten erzählt und geschrie ben. Bei ihrem Temperament drängt sich die Frage auf, warum sie, die sich im Buch selbst „Wirbel“nennt, von Großtante Adrienne immer nur „ma douce“, meine Sanfte, gerufen wurde. „Tatie Nenne“hat diese Empfin dung, als sie 1988 mit 99 Jahren starb, mit ins Grab genommen – wie übri gens auch, was nicht im Buche steht, das Medaillon Anton Baurs, ihrer un erfüllten Liebe.
● Marie Gaté wurde 1955 in den fran zösischen Ardennen geboren und lebt seit vielen Jahren in Gersthofen. Nach einem in Reims und Straßburg absolvierten SpanischStudium zog sie nach Deutschland und weiter mit ei nem Stipendium der spanischen Botschaft nach Va lencia. ● Hier wurde sie als Übersetzerin und Dolmetscherin in Französisch, Spanisch und Deutsch diplo miert und lernte den Medizinstudenten Uwe Stallforth kennen. Beide heirateten 1981 in Augsburg. Nach Geburt der Söhne Pierre und Manuel arbeitet sie als Leh rerin, Übersetzerin und Dolmetsche rin. Letzteres oft für Ausländer und Jus tizbehörden. „Ich kenne also fast alle Gefängnisse Bayerns.“
● Ihr polizeibekanntes Telefon klingel te auch, als eine betrunkene Spanie rin völlig nackt in einem Oktoberfest Bus tanzte. Solche Episoden verlan gen geradezu nach einem Buch und sollen auch eines werden. Aber zuvor beschäftigt Marie Gaté die „Reise eines Gemäldes“und die damit verknüpfte amerikanische Perspektive der Familie Stallforth. 2014 hat sie mit ihrem jetzt edierten Roman angefangen.
● Doch schon im Jahr 2012 begann Marie Gaté, eine begeisterte Cineas tin, als Mariega mit Beiträgen für das Filmportal „Moviepilot“– zunächst in französischer Sprache, dann auch erfolgreich auf Deutsch. „Da wusste ich, wie ich mein Buch über Adrienne schreibe.“(hks)