Religionen wollen sich stärker einmischen
Der Runde Tisch in Augsburg will zudem das interreligiöse Kennenlernen mehr fördern. Wo dies passieren soll
Der Runde Tisch der Religionen ist ein Gremium, das die Vielfalt der Religionen und Konfessionen in Augsburg abbilden soll. So beteiligt sich der Runde Tisch beim Friedensfest mit Friedensgrüßen an den Feierlichkeiten. Künftig wollen sich die Vertreter des Runden Tisches stärker bei gesellschaftlichen Konflikten einbringen. Ihre Stimme soll wahrgenommen werden, heißt es. Der neu gewählte Sprecher Wolfgang
Krauß sagt: „Wir sollten und werden weiter Stellung nehmen zu Gewalttaten.“Es gehe darum, sich gegen antisemitische, rassistische oder islamfeindliche Gewalt und Hass zu positionieren. Man setze sich für ein friedliches Miteinander ein.
Krauß kommt von der örtlichen Mennonitengemeinde und vertritt zugleich die evangelischen Freikirchen. An seiner Seite steht als zweiter neu gewählter Sprecher Hogen H. Harter von der zen-buddhistischen Gruppe Bodhidharma Zendo. Harter sagt: „Am Runden Tisch der Religionen haben wir die wunderbare Chance, uns zu begegnen, uns kennen und schätzen zu lernen, Gemeinsamkeiten zu entdecken und dadurch ein friedvolles Leben in Augsburg mit zu unterstützen.“Der erste Kontakt unter der neuen Führungsspitze fand bei einer digitalen Begegnung statt, an der auch Oberbürgermeisterin Eva Weber teilnahm.
Wie es nach dem Treffen hieß, werden Vertreter des Runden Tisches weiterhin bei Podiumsgesprächen, durch öffentliche Stellungnahmen, Mahnwachen und Kundgebungen präsent sein. Zukünftig möchte der Runde Tisch noch mehr durch praktische Aktionen für das gegenseitige Kennenlernen und den Dialog der Gemeindeglieder einstehen. Genannt werden Projekte, die das interreligiöse Kennenlernen an Schulen und in Stadtteilen fördern sollen. Wolfgang Krauß sagt: „Wir wollen auf kreative Weise die vielen Beispiele der friedlichen Koexistenz der Religionen herausstellen.“
Der Runde Tisch der Religionen wurde von der Stadt Augsburg initiiert und wird gemeinsam von der Stadt und den beteiligten Religionsgemeinschaften getragen. Die Koordination hat das Friedensbüro der Stadt Augsburg unter Leitung von Christiane Lembert-Dobler inne. Der Runde Tisch soll die Vielfalt der Religionen und Konfessionen in Augsburg abbilden.