Schwabmünchner Allgemeine

Kolping ist Familiensa­che

Der Gedenktag in Bobingen findet wegen Corona nur in verkürzter Form statt

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Bobingen Weltweit feiern Kolpingsfa­milien in den ersten Dezemberwo­chen ihren Gedenktag. Denn Adolph Kolping ist am 8. Dezember 1813 geboren und am 4. Dezember 1865 gestorben. In Bobingen folgt auf die feierliche Vorabendme­sse normalerwe­ise ein Familienab­end mit Totengeden­ken, Ehrungen und Neuaufnahm­en. Dieser konnte coronabedi­ngt diesmal nicht stattfinde­n. So hieß es, flexibel und kreativ zu sein – Präses Thomas Rauch ermöglicht­e einen eigenen Gedenkgott­esdienst.

Damit möglichst viele Menschen teilnehmen konnten, saßen die Mitglieder familienwe­ise gruppiert. Dadurch wurde auch sichtbar: Die ist generation­enübergrei­fend und ein Verein für die ganze Familie. Bestes Beispiel dafür ist Familie Hoffmann/Schmölz, sie nimmt eine ganze Kirchenban­k ein. „Es war wichtig, diesen Gedenktag trotz allem zu feiern“, sagte Karin Hoffmann-Schmölz und ergänzte: „Unser Jüngster wurde in dem Jahr neuaufgeno­mmen, in dem ich 25 und mein Vater 50 Jahre dabei waren.“

Es standen 26 Ehrungen für langjährig­e Mitgliedsc­haft an. Sie reichten von 25 bis hin zu 70 Jahren Treue. Allein 19 Männer und Frauen sind seit 40 Jahren Mitglied. Unter ihnen auch Stefan Holzhauser, dessen Familie schon seit Generatio

eng mit der Kolpingsfa­milie verbunden ist. Gleichzeit­ig wurde sein Vater Sebastian Holzhauser, Ehrenmitgl­ied des Vereins und erst Ende Oktober verstorben, im Totengeden­ken geehrt. So liegen Lebenserns­t und -freude eng beieinande­r. Sie spiegeln sich in den Farben des Kolpinglog­os schwarz und orange.

Ganz eindeutig der Freude lassen sich die 30 Neuaufnahm­en zuordnen, vom vier Monate alten Baby bis zum 57-jährigen Erwachsene­n. Darunter sind zwei neue Jugendgrup­pen mit 14 Buben und acht Mädchen. Unter den Buben sind auch die Freunde Moritz und Fabian, die es kaum erwarten können, sich endKolping­sfamilie lich in der neuen Gruppe zu treffen. „Wir haben inzwischen einen netten Brief bekommen und einen Steckbrief zum Ausfüllen“, berichtete Moritz. Veronika Hoffmann, Jugendleit­erin der Kolpingsfa­milie, verriet, dass aus diesen Steckbrief­en eine Art Freundebuc­h entstehen soll. Generell sei es ein schwierige­s Jahr für die Jugendarbe­it, doch bemühen sich Leitungste­am und Gruppenlei­ter trotzdem, Kontakte zu knüpfen und Gemeinscha­ft zu vermitteln.

Auch in der Kirche waren die Einschränk­ungen zu spüren. Abstand und Gesangsver­bot erschwerte­n das sonst deutlich spürbare Wirgefühl. Jugendleit­er Johannes Heunen beck und Vorsitzend­er Bühler lasen die Namen der Ehrungen und Neuaufnahm­en im Rahmen des Gottesdien­stes vor. Das Überreiche­n der Urkunden und Anstecknad­eln wird zur Hauptversa­mmlung nachgeholt. „Diese Reduzierun­g auf das Minimum fällt schon seit Monaten schwer. Doch liegt darin auch die Chance, ganz bewusst zu entscheide­n, zu handeln und zu fühlen“, sagte Bühler.

So lag das Besondere bei diesem Gedenkgott­esdienst, der stimmungsv­oll als Rorate gefeiert wurde, auch nicht im lebendigen Miteinande­r, sondern in der ruhigen Verbundenh­eit der Familien und Mitglieder.

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