Schwabmünchner Allgemeine

Der Kalender spielt verrückt

- VON STEFANIE PAUL

Auf den ersten Blick sehen Kalender nicht allzu komplizier­t aus. Tage, Wochen und Monate sind etwa darauf eingetrage­n. Was kann daran knifflig sein? Eine ganze Menge! Denn um einen Kalender zu erstellen, muss man sich mit den Sternen auskennen, etwa mit Sonne und Mond. Dazu kommen komplizier­te Berechnung­en.

Deshalb gibt es auf der Welt auch viele verschiede­ne Kalender. Dem Glauben der Juden zufolge sind wir zum Beispiel im Jahr 5781. Folgt man dagegen dem islamische­n Kalender, sind wir erst im Jahr 1442. Und fragt man Menschen in China, in welchem Jahr sie sich befinden, sagen sie: Wir sind im Jahr der Ratte.

Der Kalender ist nach einem Papst benannt

Dass es verschiede­ne Kalender gibt, hat einen Grund: Manche orientiere­n sich am Mond, andere an der Sonne und wieder andere sind eine Kombinatio­n aus beidem. Es wird also unterschie­dlich gerechnet.

Auch wenn es auf der Welt verschiede­ne Berechnung­en gibt, so gibt es doch einen Kalender, nach dem sich mittlerwei­le fast alle richten. Das ist der gregoriani­sche Kalender. Er ist nach einem Papst benannt. Das Oberhaupt der katholisch­en

Kirche hieß Gregor der XIII. (ausgesproc­hen: der Dreizehnte).

Dieser Papst ordnete vor rund aus ganzen Tagen bestehen. Also muss man die überschüss­ige Zeit irgendwie ausgleiche­n. Das macht man, indem man alle vier Jahre einen zusätzlich­en Tag einbaut. Das nächste Mal passiert das also dann im Jahr 2024. Allerdings fallen Schaltjah‰ re auch mal aus. Zum Beispiel passiert das dann, wenn man die Jahreszahl durch 100 teilen kann. (dpa)

440 Jahren eine große Reform des Kalenderwe­sens an. Zu dieser Zeit herrschte ein gewaltiges Durcheinan­der. Anfangs machten nur wenige Länder bei der neuen Rechnung mit. Doch nach und nach setzte sie sich in ganz Europa durch – und schließlic­h fast auf der ganzen Welt.

Damals hatten sich zehn Tage angesammel­t

Das Problem ist: Wir gehen im Kalender immer davon aus, dass ein Jahr genau 365 Tage hat. Denn wir haben einen Sonnenkale­nder. Und so lange braucht die Erde, bis sie ein Mal die Sonne umrundet hat. In Wirklichke­it braucht die Erde aber ein paar Stunden länger! Das bedeutet: Es sammelt sich jedes Jahr überschüss­ige Zeit an. Im Laufe von Jahrhunder­ten können sich da locker mehrere Tage ansammeln. Sofern die überschüss­ige Zeit nicht irgendwie ausgeglich­en wird.

Vor rund 440 Jahren war das der Fall! Damals hatten sich zehn Tage angesammel­t. Also ordnete der Papst eine Reform an. Außerdem ließ er die Tage, die zu viel waren, im Kalender streichen. Nach dem 4. Oktober kam im Jahr 1582 direkt der 15. Oktober. So brachte man den Kalender wieder in Ordnung.

Doch auch dieser Kalender soll noch ein bisschen ungenau sein. Das Problem mit der überschüss­igen Zeit ist geblieben. Aber es dauert mehr als 3000 Jahre, bis sich der Fehler auf einen Tag beläuft.

 ?? Foto: dpa ?? Dieser Kalender wird an Polizei‰Dienststel­len in Nordrhein‰Westfalen verschickt. Un‰ ser Kalender richtet sich nach dem gregoriani­schen Kalender.
Foto: dpa Dieser Kalender wird an Polizei‰Dienststel­len in Nordrhein‰Westfalen verschickt. Un‰ ser Kalender richtet sich nach dem gregoriani­schen Kalender.

Newspapers in German

Newspapers from Germany