Mehr tödliche Unfälle im Kreis Augsburg
Deutlich höhere Zahlen als 2019
Schon jetzt steht fest: Der Dezember im Augsburger Land wird als schwarzer Monat in die Unfallstatistik eingehen. Vier Menschen verloren in diesem Monat bei Verkehrsunfällen ihr Leben. Drei Frauen, die zu Fuß unterwegs waren, und eine Autofahrerin. Doch auch in den Nachbarkreisen, mit Ausnahme von AichachFriedberg, hat es deutlich mehr Unfalltote als im Vorjahr gegeben. Insgesamt 30 Menschen haben in diesem Jahr einen Unfall nicht überlebt, sieben mehr als im Vorjahr. Was könnte die Ursache für diese tragische Entwicklung sein?
„Ein Grund hierfür ist derzeit nicht zu benennen, da bei tödlichen Verkehrsunfällen in der Regel unfallanalytische Gutachten erstellt werden“, sagt Polizeihauptkommissar Michael Jakob von der Pressestelle des Präsidiums. Diese seien entsprechend zeitintensiv, sodass Ergebnisse in der Kürze der Zeit noch nicht vorliegen. Dennoch stehe fest: „Zum jetzigen Zeitpunkt müssen wir im gesamten Präsidiumsbereich mehr Verkehrstote verzeichnen als es in den Vorjahren der Fall war.“
Lässt sich bei schweren Unfällen vor allem auf der A8 in vielen Fällen eine gemeinsame Ursache finden, nämlich nicht angepasste Geschwindigkeit und ein zu geringer Abstand, sind die Gründe für die tödlichen Unfälle der vergangenen Tage im Augsburger Land völlig unterschiedlich. Zwei Unfälle ereigneten sich zur Mittagszeit, einer am frühen Nachmittag und nur einer in den Abendstunden. Unterschiedlich war auch jedes Mal der Unfallhergang.
Beim tödlichen Unfall an Heiligabend in Zusmarshausen wollte mittags eine 69-jährige Fußgängerin die Staatsstraße 2027 außerhalb der geschlossenen Ortschaft auf Höhe einer Verkehrsinsel überqueren. Dabei erfasste ein 73-jähriger Autofahrer frontal die Fußgängerin mit seinem Fahrzeug.
Der bislang letzte tödliche Unfall hatte sich am Samstagnachmittag gegen 14.50 Uhr auf der B10 bei Zusmarshausen ereignet. Nach Angaben der Polizei war eine 52-Jährige mit ihrem Auto aus noch ungeklärter Ursache von der Straße abgekommen und gegen einen Baum geprallt. Zuvor hatte es zwei tödliche Unfälle in Neusäß gegeben.
Vermutungen, dass möglicherweise ein Zusammenhang zur aktuellen Corona-Situation besteht, weil die Menschen möglicherweise unkonzentrierter oder gestresster sind, kann die Polizei auf Anfrage nicht bestätigen. „Eine Antwort hierauf ist nicht möglich. Dies wäre rein spekulativ“, sagte Hauptkommissar Michael Jakob. Fakt ist lediglich, dass in diesem Jahr im Landkreis Augsburg in den Monaten November und Dezember tatsächlich mehr Menschen tödliche Verletzungen erlitten, als es in den Vorjahren der Fall war.