Schwabmünchner Allgemeine

Die neue Traumschif­f-Ärztin

Collien Ulmen-Fernandes sticht in See. Warum sie sich auf ihre neue Fernsehrol­le freut und auch ihr Mann sie bestärkte, diese Chance wahrzunehm­en

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Ist ihr neuer Fernsehjob vielleicht sogar Schicksal? Wir wissen es nicht. Tatsache aber ist: In diesem Jahr gehen Collien Ulmen-Fernandes und das ZDF-Traumschif­f auf gemeinsame­n Kurs. Die Schauspiel­erin wird heuer 40 Jahre. Damit ist sie genauso alt wie der Fernsehdau­erbrenner, dessen erste Folgen im Jahr 1981 gesendet wurden. Zumindest Ulmen-Fernandes erkennt darin eine Parallele und kommentier­t ihr neues Engagement als Schiffsärz­tin mit dem Satz: „Wenn das mal nicht passt.“

Auch ihr Mann Christian Ulmen, der als „Tatort“-Kommissar in Weimar jüngst den Fernsehtod starb, ist ein Fan des HerzSchmer­z-Kreuzfahrt­schiffs: „Mach das unbedingt, das ist deutsches Kulturgut“, soll er seiner Frau geraten haben. Collien Ulmen-Fernandes wird damit Nachfolger­in von Nick Wilder, der neue berufliche Herausford­erungen gesucht hat.

Ursprüngli­ch wurde offenbar daran gedacht, die 39-Jährige nur für eine Staffel zu engagieren. Das ZDF hatte verlauten lassen, es werde wechselnde Besetzunge­n dieser Rolle geben. Jüngsten Meldungen zufolge soll die neue Schiffsärz­tin aber nun doch längerfris­tig zur Crew des Traumschif­fs rund um Kapitän Max Parger gehören, den Florian Silbereise­n verkörpert. An Ostern ist sie in der neuen Rolle erstmals im Fernsehen zu sehen. Mit Silbereise­n hat sich Ulmen-Fernandes eigenen Aussagen zufolge übrigens sofort gut verstanden. Er sei sehr profession­ell, sagt sie. Die Schauspiel­erin ist in der TV-Branche längst keine Unbekannte mehr und hat sich schon in verschiede­nen Bereichen einen Namen gemacht. Bereits früh wusste sie, was sie nicht wollte. So zog die Tochter eines indischen Christen und einer Deutschen ungarische­r Abstammung mit 15 Jahren zu Hause aus und begann eine Karriere als Model in Werbefilme­n und für Versandhäu­ser: „Ich war überhaupt nicht leichtsinn­ig, habe auch früh schon neben der Schule gejobbt.“Später moderierte sie beim deutschen Musiksende­r Viva und im Jugendfern­sehen Sendungen wie „Bravo-TV“oder „The Dome“. Auch als Background­sängerin des populären Latinsänge­rs Enrique Iglesias hat sie schon gearbeitet.

Überhaupt ist Ulmen-Fernandes erstaunlic­h vielseitig unterwegs. So tauchte sie in den vergangene­n Jahren in immer mehr Fernsehrol­len auf und veröffentl­ichte, nachdem sie 2012 eine Tochter zur Welt gebracht hat, zwei Jahre später passend zu ihrer neuen Lebensroll­e ein Buch mit dem passenden Titel: „Ich bin dann mal Mama“. Für die Süddeutsch­e Zeitung schreibt sie regelmäßig eine Kolumne.

Davon abgesehen schirmt das Multitalen­t das Privatlebe­n der Familie rigoros ab. Auch zu ihrer Rolle als Frau hat sie manches klargestel­lt: In ihrer Karriere habe sie oft darum gekämpft, nicht nur als „dekorative Hülse“wahrgenomm­en zu werden. Früher habe sie häufig „Püppchen“-Angebote bekommen.

Josef Karg

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Foto: dpa

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