Nach 15 Kilometern ist Schluss
Im Kreis Donau-Ries und in Ingolstadt liegt die Inzidenz über 200, das Unterallgäu ist knapp darunter. Was gilt nun?
Seit Montag gelten in Bayern verschärfte Beschränkungen. Unter anderem dürfen sich Bürger aus einem Landkreis ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner bei touristischen Reisen nicht weiter als 15 Kilometer von ihrem Heimatort entfernen. Auch einige Landkreise und Städte in der Region sind davon nun betroffen.
Im Kreis Donau-Ries lag der Wert nach Angaben des RobertKoch-Instituts (RKI) am Montag bei 234, weshalb nun auch dort die 15-Kilometer-Regel für touristische Tagesausflüge gilt. Ergänzende oder verschärfende Regelungen, die beispielsweise die Einreise in den Landkreis untersagen, wird es dem Landratsamt in Donauwörth zufolge jedoch nicht geben. Der Sprung über die kritische Marke ist wohl weitgehend auf Ausbrüche in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zurückzuführen. In einem Donauwörther Seniorenheim haben sich etwa 44 Bewohner und 16 Mitarbeiter mit dem Corona-Virus infiziert.
In Ingolstadt meldete das Gesundheitsamt bereits am Sonntag einen Wert von über 200. Am Montag lag die Sieben-Tage-Inzidenz für die kreisfreie Stadt nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) bei 203. Folglich dürfen auch hier die Bewohner den 15-Kilometer-Radius um ihren Wohnort herum nicht mehr ohne triftigen Grund verlassen. In einer Pressemitteilung der Stadt war explizit davon die Rede, dass „das Verlassen des 15-Kilometer-Radius für jedwede Freizeitaktivität nicht erlaubt ist“. Polizeisprecher Karl Höpfl sagte: „Wir werden uns jetzt nicht an die Stadtgrenze stellen und kontrollieren.“Er appelliert allerdings an alle Bürger, nicht die Schlupflöcher zu suchen, sondern sich an die Vorgaben zu halten.
Im Unterallgäu gab es am Montag Verwirrung um den Inzidenzwert. Während das LGL online die Inzidenz mit 211,92 angab, stand auf der Internetseite des RKI 197,5. Montagvormittag listete das Innenministerium auf seiner Homepage das Unterallgäu unter den Landkreisen über einer 200er-Inzidenz auf. Nachmittag war das Unterallgäu nicht mehr dabei. Laut einer Sprecherin des Landratamts zählt der Wert 197,5 des RKI. Aber wahrscheinlich wird am heutigen Dienstag der offizielle Wert die 200erMarke übersteigen, da über das Wochenende laut Landratsamt 141 neue bestätigte Corona-Infektionen hinzugekommen sind.
Auch über Schwaben und Oberbayern hinaus überschreiten immer mehr Regionen in Bayern die 200erMarke. Insgesamt sind aktuell 28 kreisfreie Städte und Landkreise laut RKI betroffen. Einige von ihnen wollen nun ihre Grenzen für Tagesausflügler schließen, darunter etwa die Landkreise Berchtesgadener Land, Deggendorf, FreyungGrafenau, Regen und Cham.
Den höchsten Inzidenz-Wert in Bayern verzeichnete am Montag laut RKI der Landkreis Passau mit 341,5, gefolgt von den Landkreisen Berchtesgadener Land (338) und Wunsiedel im Fichtelgebirge (331,7). Betroffen sind demnach auch die Kreise Kulmbach, Coburg, Kronach, Rottal-Inn, Bayreuth, Roth, Deggendorf, Tirschenreuth, Lichtenfels, Cham, WeißenburgGunzenhausen, Miesbach, Haßberge, Regen, Freyung-Grafenau, und Dingolfing-Landau. Ebenfalls über einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200 liegen die Städte Coburg, Passau, Landshut, Hof, Fürth, Weiden, Rosenheim.