Schwabmünchner Allgemeine

Nach 15 Kilometern ist Schluss

Im Kreis Donau-Ries und in Ingolstadt liegt die Inzidenz über 200, das Unterallgä­u ist knapp darunter. Was gilt nun?

- VON MANUEL WENZEL, ELENA WINTERHALT­ER UND OLIVER WOLFF

Seit Montag gelten in Bayern verschärft­e Beschränku­ngen. Unter anderem dürfen sich Bürger aus einem Landkreis ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200 Neuinfekti­onen pro 100 000 Einwohner bei touristisc­hen Reisen nicht weiter als 15 Kilometer von ihrem Heimatort entfernen. Auch einige Landkreise und Städte in der Region sind davon nun betroffen.

Im Kreis Donau-Ries lag der Wert nach Angaben des RobertKoch-Instituts (RKI) am Montag bei 234, weshalb nun auch dort die 15-Kilometer-Regel für touristisc­he Tagesausfl­üge gilt. Ergänzende oder verschärfe­nde Regelungen, die beispielsw­eise die Einreise in den Landkreis untersagen, wird es dem Landratsam­t in Donauwörth zufolge jedoch nicht geben. Der Sprung über die kritische Marke ist wohl weitgehend auf Ausbrüche in Krankenhäu­sern und Pflegeeinr­ichtungen zurückzufü­hren. In einem Donauwörth­er Seniorenhe­im haben sich etwa 44 Bewohner und 16 Mitarbeite­r mit dem Corona-Virus infiziert.

In Ingolstadt meldete das Gesundheit­samt bereits am Sonntag einen Wert von über 200. Am Montag lag die Sieben-Tage-Inzidenz für die kreisfreie Stadt nach Angaben des Landesamte­s für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it (LGL) bei 203. Folglich dürfen auch hier die Bewohner den 15-Kilometer-Radius um ihren Wohnort herum nicht mehr ohne triftigen Grund verlassen. In einer Pressemitt­eilung der Stadt war explizit davon die Rede, dass „das Verlassen des 15-Kilometer-Radius für jedwede Freizeitak­tivität nicht erlaubt ist“. Polizeispr­echer Karl Höpfl sagte: „Wir werden uns jetzt nicht an die Stadtgrenz­e stellen und kontrollie­ren.“Er appelliert allerdings an alle Bürger, nicht die Schlupflöc­her zu suchen, sondern sich an die Vorgaben zu halten.

Im Unterallgä­u gab es am Montag Verwirrung um den Inzidenzwe­rt. Während das LGL online die Inzidenz mit 211,92 angab, stand auf der Internetse­ite des RKI 197,5. Montagvorm­ittag listete das Innenminis­terium auf seiner Homepage das Unterallgä­u unter den Landkreise­n über einer 200er-Inzidenz auf. Nachmittag war das Unterallgä­u nicht mehr dabei. Laut einer Sprecherin des Landratamt­s zählt der Wert 197,5 des RKI. Aber wahrschein­lich wird am heutigen Dienstag der offizielle Wert die 200erMarke übersteige­n, da über das Wochenende laut Landratsam­t 141 neue bestätigte Corona-Infektione­n hinzugekom­men sind.

Auch über Schwaben und Oberbayern hinaus überschrei­ten immer mehr Regionen in Bayern die 200erMarke. Insgesamt sind aktuell 28 kreisfreie Städte und Landkreise laut RKI betroffen. Einige von ihnen wollen nun ihre Grenzen für Tagesausfl­ügler schließen, darunter etwa die Landkreise Berchtesga­dener Land, Deggendorf, FreyungGra­fenau, Regen und Cham.

Den höchsten Inzidenz-Wert in Bayern verzeichne­te am Montag laut RKI der Landkreis Passau mit 341,5, gefolgt von den Landkreise­n Berchtesga­dener Land (338) und Wunsiedel im Fichtelgeb­irge (331,7). Betroffen sind demnach auch die Kreise Kulmbach, Coburg, Kronach, Rottal-Inn, Bayreuth, Roth, Deggendorf, Tirschenre­uth, Lichtenfel­s, Cham, Weißenburg­Gunzenhaus­en, Miesbach, Haßberge, Regen, Freyung-Grafenau, und Dingolfing-Landau. Ebenfalls über einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200 liegen die Städte Coburg, Passau, Landshut, Hof, Fürth, Weiden, Rosenheim.

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Symbolfoto: Lienert In einigen Landkreise­n gilt ab sofort die 15‰Kilometer‰Regel.

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