Die Spanier bibbern noch immer
Kein neuer Schnee, aber starker Frost
Madrid Spaniens Hauptstadt Madrid kehrt nach dem „JahrhundertSchnee“und bei klirrender Kälte nur langsam zur Normalität zurück. Auch am Montag war selbst auf Hauptstraßen wie etwa der Atochastraße im Stadtzentrum meist nur eine Fahrspur geräumt, während Gehwege gefährlichen Eispisten glichen. Die wenigen Menschen, die ihr Haus etwa für Einkäufe verließen, gingen auf den Fahrbahnen, auf denen ohnehin kaum Autos unterwegs waren. Stadtbusse verkehrten weiterhin nicht und viele Menschen konnten nicht zur Arbeit kommen. Das Sturmtief „Filomena“hatte die Metropole am Freitag und Samstag mit den heftigsten Schneefällen seit Jahrzehnten komplett lahmgelegt. Auch in anderen Regionen Zentral- und Ostspaniens schneite es heftig. Landesweit starben mindestens vier Menschen.
Relativ strenge Winter sind in Madrid eigentlich nicht ungewöhnlich. Die Stadt liegt rund 650 Meter über dem Meeresspiegel und mehr als 300 Kilometer vom Meer entfernt, hat also ein eher kontinentales Klima. Aber auf solche Schneemassen wie am Wochenende und für die angekündigte Kältewelle mit bis zu zehn Grad unter null sind weder die Behörden noch die Menschen in ihren oft unzureichend isolierten Wohnungen vorbereitet.
Verantwortlich für die ungewöhnlichen Schneemengen sei eine besondere Wetterlage, sagt Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst. Die Luftströmungen kommen aus dem Osten, sodass kalte Luft aus Südrussland Spanien erreiche und nicht die üblichen wärmeren Luftströmungen aus dem Westen. Ein Tief, das südlich von Spanien vorbeigezogen sei, habe kalte Luftmassen mit sich gebracht. Als diese sich unter wärmere Luftmassen schoben, sei es zu starken Niederschlägen gekommen.