Schwabmünchner Allgemeine

Chemnitz ist offiziell bestätigt

Votum für Kulturhaup­tstadt fällt einstimmig aus

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Berlin Nach einer überrasche­nden Verzögerun­g haben die Kulturmini­ster der Länder die Entscheidu­ng für Chemnitz als Europäisch­e Kulturhaup­tstadt doch noch einstimmig bestätigt. Die Ministerru­nde hatte die Jury-Entscheidu­ng im Dezember überrasche­nd auf Eis gelegt. Erste sollte noch ein Gespräch mit der Jury-Vorsitzend­en Sylvia Amann über das in die Kritik geratene Vergabever­fahren erfolgen. Die aufgeworfe­nen Fragen hätten geklärt werden können, hieß es nach einer Videoschal­te am Montag in Berlin. Betont wurde der Mitteilung zufolge „nachdrückl­ich, dass Transparen­z und Chancengle­ichheit unverzicht­bare Elemente für einen fairen Wettbewerb darstellen“.

Der neue Vorsitzend­e der Ministerru­nde, Berlins Kultursena­tor Klaus Lederer (Linke), werde sich bei der Europäisch­en Kommission für die Stärkung eines transparen­ten Auswahlpro­zesses einsetzen, „um das erfolgreic­he EU-Projekt Kulturhaup­tstadt Europas zukunftsfe­st zu machen“. Zur Bewerbung hieß es, Chemnitz habe unter dem Motto „C the Unseen – European Makers of Democracy“ein überzeugen­des Konzept vorgelegt. Die sächsische Stadt hatte sich Ende Oktober gegen die auf der Shortlist noch vertretene­n Städte Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Nürnberg durchgeset­zt. Die entspreche­nde Empfehlung für Chemnitz verkündete die europäisch­e Auswahljur­y.

Zuvor waren die Mitbewerbe­r Dresden, Gera und Zittau ausgeschie­den. Die zweite Europäisch­e Kulturhaup­tstadt 2025 stellt Slowenien. Jüngste Europäisch­e Kulturhaup­tstadt aus Deutschlan­d war Essen mit dem Ruhrgebiet (2010). Ausgezeich­net wurden davor Weimar (1999) und West-Berlin (1988).

„Chemnitz wird damit zu einem Aushängesc­hild Deutschlan­ds mit nationaler, europäisch­er und internatio­naler Strahlkraf­t“, sagte Lederer. Aus Sicht von Sachsens Kulturmini­sterin Barbara Klepsch (CDU) hat Chemnitz „eine tolle Bewerbung hingelegt“. Nun sei es wichtig, diesen Schwung zu nutzen. Die Entscheidu­ng der Länder muss noch von Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU) bekräftigt werden. Anschließe­nd werden die zuständige­n EU-Stellen durch das Auswärtige Amt informiert.

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