Verwirrung um gesperrte Spielplätze
Plakate kennzeichnen Anlagen in Oberhausen als geschlossen – wohl ein Irrtum
Wer in den vergangenen Wochen mit seinen Kindern Spielplätze in Oberhausen ansteuerte, hatte manchmal Pech – gesperrt. Eigentlich, so sehen es die aktuellen Corona-Regeln in Bayern vor, sind Spielplätze trotz des Lockdowns weiterhin geöffnet. Eltern sollen zwar darauf achten, dass die Kleinen Abstand zueinander halten, das schon; auch gilt die Maskenpflicht. Aber geschlossen sind die Anlagen eben nicht, so steht es in der „Infektionsschutzmaßnahmenverordnung“des Freistaates und so steht es auch auf der Homepage der Stadt Augsburg. So stand es allerdings nicht auf den kleinen Plakaten, die städtische Mitarbeiter an mehreren Spielplätzen angebracht hatten. Stattdessen konnte man dort Folgendes lesen: „Aufgrund der aktuellen Infektionslage: Vorübergehend geschlossen“.
Laut diesen Plakaten geschlossen war unter anderem der Spielplatz an der Thomas-Breit-Straße hinter der Werner-Egk-Grundschule, eine beliebte Anlaufstelle für Eltern und Kinder in der Gegend, zu der auch ein Bolzplatz, ein Basketballkorb und ein kleine Grünanlage gehören. Ein kleiner Spielplatz in der Hirblinger Straße um die Ecke war allerdings nicht mit Plakaten dieser Art versehen, sondern nur mit Hinweisen darauf, dass man beim Betreten Masken tragen solle. An einer Anlage in der Gumpelzhaimerstraße, ebenfalls nur wenige Hundert Meter entfernt, hieß es wiederum, dass diese aufgrund der aktuellen Infektionslage „vorübergehend geschlossen“sei, dazu ein Hinweis auf die Homepage der Stadt Augsburg, auf der nun andererseits wieder stand, dass die Spielplätze geöffnet haben. Verwirrend all das.
Und so sah man Eltern, die mit ihren Kindern vor den Spielplätzen standen und auf ihrem Handy herumtippten, in der Hoffnung, im Internet belastbare Informationen über die Rechtslage zu bekommen. Und auch solche, die die Plakate einfach ignorierten und ihre Kleinen auf die Rutsche oder Wippe schickten. Warum sollte auf einem Spielplatz auch verboten sein, was zwei Straßen weiter erlaubt ist? Nach Auskunft von Eltern waren teils rund ein halbes Dutzend Spielplätze in der Gegend „vorübergehend geschlossen“.
Beziehungsweise: eigentlich nur so beschildert. Denn geschlossen sind Spielplätze nicht, wie die Stadt auf Anfrage nun klarstellt. Ein Bußgeld drohte den Eltern, die ihre Kinder auf die Spielplätze schickten, also in keinem Fall. Geschlossen sind hingegen Bolz- und Sportplätze, also zum Beispiel ein Basketballplatz auf dem Bereich eines Spielplatzes. Hinter den vermeintlichen Sperrungen steht also wohl nicht viel mehr als ein Versehen.
Mittlerweile hat die Stadt, offenbar auch nach Beschwerden und Anfragen von Eltern, die Plakate entfernt und durch solche ersetzt, auf denen auf die geltende Maskenpflicht auf den Spielplätzen hingewiesen wird.