Schwabmünchner Allgemeine

Senioren ab 80 Jahren bekommen Post

Bisher bekamen knapp 3000 Menschen in Augsburg die Spritze gegen Corona. Wie es nun weitergeht

- VON STEFAN KROG

Die Stadt will bis zum Dienstag kommender Woche den ersten Impfgang in den Pflegeheim­en für Senioren abschließe­n und dann danach mit den Impfungen für Senioren, die mindestens 80 Jahre alt sind und in keiner Einrichtun­g leben, beginnen. Sie sollen im Impfzentru­m auf dem ehemaligen Fujitsu-Areal immunisier­t werden. Die 19.000 Briefe, in denen diese Personengr­uppe (Geburtstag vor dem 31. Dezember 1940) informiert wird, sind bereits verschickt. Die ersten Senioren haben die Post bereits erhalten, in den nächsten Tagen soll der Brief bei allen ankommen.

Wie die Stadt am Montag mitteilte, sind zwei Wochen nach dem Impfstart in Augsburg 2894 Personen geimpft. Überwiegen­d handelt es sich um Impfungen in bisher 16 Pflegeheim­en durch die mobilen Teams (1351) sowie um besonders gefährdete­s Personal in Krankenhäu­sern (1228). 315 Personen, etwa Mitarbeite­r des Rettungsdi­enstes, bekamen bisher im Impfzentru­m ihre erste Spritze. Laut Umweltrefe­rat mussten 25 Dosen verworfen werden, etwa weil Personen in Einrichtun­gen ihre Impfbereit­schaft überrasche­nd zurückzoge­n und die Spritze bereits hergericht­et war. Bis zum 19. Januar soll nach den derzeitige­n Planungen noch in zehn Einrichtun­gen geimpft werden. Zudem sind auch noch Mitarbeite­r des Rettungsdi­enstes und von Pflegedien­sten dran.

Während im Landkreis die ab 80-Jährigen per Zufallsgen­erator in drei Gruppen aufgeteilt und nacheinand­er angeschrie­ben werden, um die Abläufe zu entzerren, werden in Augsburg die Senioren gleichzeit­ig benachrich­tigt. Sie können sich dann im Internet unter https://impfzentre­n.bayern/registrier­en oder sich, sofern sie kein Internet haben, über die Hotline des Augsburger Zentrums (03222 2006288) anmelden. Man setze damit die Vorgaben der bayerische­n Staatsregi­erung um, so Gesundheit­sreferent Reiner Erben (Grüne). Innerhalb der Gruppe der über 80-Jährigen wolle man keine Unterschei­dungen auch auf Zufallsbas­is vornehmen. „Daher wird hier in

Augsburg entspreche­nd der Vorgaben geimpft und es können gleichbere­chtigt Termine vereinbart werden. Diese Termine werden dann der Reihe nach bearbeitet“, so Erben.

Im Umkehrschl­uss heißt das aber auch, dass je nach Impfbereit­schaft am Anfang der Andrang auf die Termine groß sein könnte. Rein logistisch sei man zunächst in der Lage, 500 Impfungen am Tag durchzufüh­ren, so Erben. In den kommenden Wochen, wenn alle Stockwerke des Gebäudes für den Praxisbetr­ieb fertiggest­ellt sind, könnten es potenziell bis zu 3000 Impfungen sein. Allerdings gilt der knappe Impfstoff als limitieren­der Faktor, zumal ab kommendem Sonntag – drei Wochen nach dem Start der Impfkampag­ne in den Heimen – dort der zweite Impfgang ansteht. Auch mit der Impfsoftwa­re des Freistaats scheint es bayernweit noch gewisse Probleme zu geben, die die Abläufe verzögern könnten. Erben sagt, dass man momentan die Kapazitäte­n des Impfzentru­ms nicht voll ausschöpfe­n könne, weil noch nicht ausreichen­d Impfstoff zur Verfügung steht. Wie viel weiter man bei der Impfung in Augsburg konkret sein könnte, wenn es genug Dosen gäbe, sei schwierig zu beantworte­n.

Die aktuell knapp 3000 geimpften Personen dürften etwa einem Prozent der Einwohnerz­ahl von Augsburg entspreche­n, wobei diese Rechnung nur einen Näherungsw­ert ergibt. Bei den impfberech­tigten Beschäftig­ten in Augsburger Krankenhäu­sern, die ja knapp die Hälfte der bisher geimpften Personen ausmachen, spielt der Wohnort nämlich keine Rolle. Einen verlässlic­heren Überblick über den Anteil der Geimpften aus der ersten Priorisier­ungsstufe werde man wohl Ende Januar haben, wenn man die Daten aus dem bayerische­n Impfregist­er abrufen könne, so Erben.

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Foto: Peter Fastl Eine vorbereite­te Spritze zur Corona‰ Impfung liegt bereit.

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