Senioren ab 80 Jahren bekommen Post
Bisher bekamen knapp 3000 Menschen in Augsburg die Spritze gegen Corona. Wie es nun weitergeht
Die Stadt will bis zum Dienstag kommender Woche den ersten Impfgang in den Pflegeheimen für Senioren abschließen und dann danach mit den Impfungen für Senioren, die mindestens 80 Jahre alt sind und in keiner Einrichtung leben, beginnen. Sie sollen im Impfzentrum auf dem ehemaligen Fujitsu-Areal immunisiert werden. Die 19.000 Briefe, in denen diese Personengruppe (Geburtstag vor dem 31. Dezember 1940) informiert wird, sind bereits verschickt. Die ersten Senioren haben die Post bereits erhalten, in den nächsten Tagen soll der Brief bei allen ankommen.
Wie die Stadt am Montag mitteilte, sind zwei Wochen nach dem Impfstart in Augsburg 2894 Personen geimpft. Überwiegend handelt es sich um Impfungen in bisher 16 Pflegeheimen durch die mobilen Teams (1351) sowie um besonders gefährdetes Personal in Krankenhäusern (1228). 315 Personen, etwa Mitarbeiter des Rettungsdienstes, bekamen bisher im Impfzentrum ihre erste Spritze. Laut Umweltreferat mussten 25 Dosen verworfen werden, etwa weil Personen in Einrichtungen ihre Impfbereitschaft überraschend zurückzogen und die Spritze bereits hergerichtet war. Bis zum 19. Januar soll nach den derzeitigen Planungen noch in zehn Einrichtungen geimpft werden. Zudem sind auch noch Mitarbeiter des Rettungsdienstes und von Pflegediensten dran.
Während im Landkreis die ab 80-Jährigen per Zufallsgenerator in drei Gruppen aufgeteilt und nacheinander angeschrieben werden, um die Abläufe zu entzerren, werden in Augsburg die Senioren gleichzeitig benachrichtigt. Sie können sich dann im Internet unter https://impfzentren.bayern/registrieren oder sich, sofern sie kein Internet haben, über die Hotline des Augsburger Zentrums (03222 2006288) anmelden. Man setze damit die Vorgaben der bayerischen Staatsregierung um, so Gesundheitsreferent Reiner Erben (Grüne). Innerhalb der Gruppe der über 80-Jährigen wolle man keine Unterscheidungen auch auf Zufallsbasis vornehmen. „Daher wird hier in
Augsburg entsprechend der Vorgaben geimpft und es können gleichberechtigt Termine vereinbart werden. Diese Termine werden dann der Reihe nach bearbeitet“, so Erben.
Im Umkehrschluss heißt das aber auch, dass je nach Impfbereitschaft am Anfang der Andrang auf die Termine groß sein könnte. Rein logistisch sei man zunächst in der Lage, 500 Impfungen am Tag durchzuführen, so Erben. In den kommenden Wochen, wenn alle Stockwerke des Gebäudes für den Praxisbetrieb fertiggestellt sind, könnten es potenziell bis zu 3000 Impfungen sein. Allerdings gilt der knappe Impfstoff als limitierender Faktor, zumal ab kommendem Sonntag – drei Wochen nach dem Start der Impfkampagne in den Heimen – dort der zweite Impfgang ansteht. Auch mit der Impfsoftware des Freistaats scheint es bayernweit noch gewisse Probleme zu geben, die die Abläufe verzögern könnten. Erben sagt, dass man momentan die Kapazitäten des Impfzentrums nicht voll ausschöpfen könne, weil noch nicht ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht. Wie viel weiter man bei der Impfung in Augsburg konkret sein könnte, wenn es genug Dosen gäbe, sei schwierig zu beantworten.
Die aktuell knapp 3000 geimpften Personen dürften etwa einem Prozent der Einwohnerzahl von Augsburg entsprechen, wobei diese Rechnung nur einen Näherungswert ergibt. Bei den impfberechtigten Beschäftigten in Augsburger Krankenhäusern, die ja knapp die Hälfte der bisher geimpften Personen ausmachen, spielt der Wohnort nämlich keine Rolle. Einen verlässlicheren Überblick über den Anteil der Geimpften aus der ersten Priorisierungsstufe werde man wohl Ende Januar haben, wenn man die Daten aus dem bayerischen Impfregister abrufen könne, so Erben.