Schwabmünchner Allgemeine

Udo Flekna hat fast alles vom FCA

Udo Flekna ist seit mehr als 40 Jahren Fan des FC Augsburg und hat zahlreiche Fanutensil­ien angesammel­t. Mit begehrten Sammlerstü­cken des Vereins geht der Königsbrun­ner sehr pragmatisc­h um

- VON CLAUDIA DEENEY

Königsbrun­n Es gibt Sammler, die ihre Exponate um des Sammelns willen erwerben. Chronologi­sch geordnet und nach einer gewissen Struktur erworben. Oft für Besucher auf den ersten Blick erkennbar ausgestell­t. Bei anderen Sammlern ergibt sich eine Sammlung alleine dadurch, dass sich die Person nicht von bestimmten Dingen trennen mag – weil diese beispielsw­eise mit Erinnerung­en verknüpft sind. Das ist bei Udo Flekna der Fall.

Der Königsbrun­ner ging schon 1973 als 13-Jähriger zusammen mit seinem Vater zu Fußballspi­elen des FC Augsburg. „Da hat der Verein noch in der Regionalli­ga Süd gespielt“, berichtet er, und dass er schon längere Zeit Mitglied im Verein sei. In all den Jahren hat er entweder selbst Artikel erworben, geschenkt bekommen oder sogar gewonnen. Wie viele es genau sind, kann Flekna nicht sagen. Auf die Idee mal etwas auszumuste­rn, weil beispielsw­eise vom vielen Waschen die Unterschri­ften der Spieler auf dem Trikot verblichen sind, kommt er gar nicht, wie er sagt: „Ich weiß ja, wer unterschri­eben hat. Das reicht doch.“

Der Königsbrun­ner benutzt alle seine Stücke: Er trägt die Trikots, die Caps, die Mützen, die Schals und nimmt die rote FCA-Sitzdecke mit zu den Spielen. Die Bücher zum Club liest er genau wie den „Stadionkur­ier“und nur ganz wenige Teile, wie etwa ein kleiner FCA-Elefant, stehen als Dekoration in Fleknas Arbeitszim­mer. Und weil dieser alles aufhebt, was den Weg in sein Haus gefunden und mit dem FCA zu tun hat, kann der heute 60-Jährige eine kunterbunt­e Mischung aus Sammelstüc­ken vorweisen. Wobei er nur die Lieblingss­tücke griffberei­t hat. Weitere Teile befinden sich gut eingepackt auf dem Dachboden.

Ein Lieblingss­tück hat er fürs Foto angezogen: ein Trikot, vom FCA-Torschütze­nkönig Michael Thurk unterschri­eben. „Das hat er in irgendeine­m Spiel getragen, anschließe­nd signiert zusammen mit weiteren Mannschaft­skameraden, und ich konnte es ganz zufällig ergattern“, sagt Flekna. Richtige Sammler hätten das gute Stück vermutlich gerahmt und im Haus aufgehängt. Er selbst trägt es lieber, sodass es zwischendu­rch immer wieder mal in die Waschmasch­ine musste. Auch habe er das Trikot der jüngeren Tochter ausgeliehe­n, die ebenso wie Ehefrau Heike FCA-Fan ist. Die Tochter wollte es ihm gerne abluchsen, aber, wie er augenzwink­ernd sagt: „Das gebe ich nicht her, auf keinen Fall.“

Auf seine Trikots mag er nicht verzichten, nicht einmal im Urlaub. Egal wohin es geht, ein paar der Fanartikel sind immer mit im Gepäck. Viele seiner Freunde teilen Fleknas Leidenscha­ft, und so gibt es einige internatio­nale FCA-Schnappsch­üsse. Flekna zeigt Fotos von Ferien in der Toskana. Sie zeigen dreizehn Personen, die alle mit FCAT-Shirts bekleidet am Rande eines Schwimmbec­kens stehen, um auf Kommando zusammen reinzuspri­ngen. Solche Schnappsch­üsse landen dann auch in der Vereinszei­tung.

Mit dem FCA-Schal kann ein Fan auch viel mehr anfangen, als sich diesen nur umzuhängen, wie der Königsbrun­ner weiß. In Verona habe er die rechte Brust der berühmten Julia-Statue unter dem Balkon, mit dem Schal verhüllt, was ihm Glück bringen soll. In Irland wartete er 2018 vergeblich auf warmes Wetter, um seine FCA-Trikots auf der grünen Insel auszuführe­n. Daher beschloss er, sich wenigstens für ein spektakulä­res Ausflugsbi­ld auf den Klippen von Moher in Szene zu setzen. Zum Erstaunen der anderen Klippenbes­ucher zog er Regenjacke und Fleecepull­over aus, drückte alles Freunden in die Hand und fror tapfer, bis das Bild mit FCA-Trikot im Kasten war.

So entstehen viele schöne Erinnerung­en, auch von den zahlreiche­n Treffen mit den Freunden vor dem Fernseher. „Da sind manchmal auch die Kinder samt Anhang dabei. Wir waren in unserem Wohnzimmer schon rund 25 Personen, die FCA-Auswärtssp­iele angeschaut haben“, sagt Udo Flekna. Selbstvers­tändlich hat er auch seit vielen Jahren eine Dauerkarte für die Heimspiele im Augsburger Stadion und mindestens ein Auswärtssp­iel pro Saison begleiten er, seine Frau und Freunde die Fußballspi­eler – zumindest in Nicht-Corona-Zeiten.

Vor einiger Zeit hat er auch ein Trikot gewonnen: „Ich habe angegeben, dass ich im Falle eines Gewinnes das Trikot von Carlos Gruezo – Nummer 25 – auswähle“, sagt er. Dabei hatte dieser zum Zeitpunkt des Gewinnspie­ls noch keinen Stammplatz in der Mannschaft. Dann sei eines Tages ein großer brauner Umschlag mit der Post gekommen mit dem gewünschte­n Trikot. „Klar, da habe ich mich sehr gefreut, vor allem weil es auch mit der Unterschri­ft des mittlerwei­le fest zur Mannschaft gehörenden Spielers versehen ist.“

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 ?? Fotos: Claudia Deeney ?? Die Lieblingss­tücke aus der Sammlung hat Udo Flekna (rechts im Bild) griffberei­t. Ein großer Teil der Sammlung liegt sauber ver‰ staut auf dem Dachboden.
Fotos: Claudia Deeney Die Lieblingss­tücke aus der Sammlung hat Udo Flekna (rechts im Bild) griffberei­t. Ein großer Teil der Sammlung liegt sauber ver‰ staut auf dem Dachboden.
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