Botanik am Schloss
● Import Damals führten die Fugger südländische Pflanzen aus den Gär ten osmanischer Herrscher über Vene dig und Konstantinopel und von dort weiter über die ehemalige Via Claudia Augusta nach Deutschland ein und pflanzten sie in ihren Gärten das erste Mal an.
● Forschung Pflanzen aus der Neuen Welt bezogen sie über Madrid und Genua. Sie beobachteten und unter suchten, wie diese mediterranen Pflanzen in unseren Breiten überwin tern und wie sie sich an das hiesige Klima anpassen.
● Schloss Von Raymund Fugger im Jahr 1528 neu errichtet, wurde das Schloss Mickhausen unter Anton Fug ger vollendet. Unter ihm erreichte der weltweite Handel des Hauses Fug ger seine Blütezeit.
● Nachfolger 1575 folgte ihm sein zweiter Sohn Hans Fugger. Er nahm seinen Stammsitz im nahen Schloss Kirchheim (Landkreis Unterallgäu). Doch seine Freude an der Botanik, an der exotischen Gartengestaltung und am Experimentieren mit Bäumen, Pflanzen und Blumen aus fernen Ländern färbte auch auf seinen Besitz in Mickhausen ab – im Krautgarten und im Renaissancegarten. Die Prä sentation seltener Pflanzen macht das Wesen eines Renaissancegartens aus.
● Neugier Hans Fugger hielt seine Handelshäuser in Venedig, Genua, Madrid und Antwerpen laufend an, nach botanischen Neuheiten zu fahnden.
● Literatur Auch der Botaniker Charles de L’Escluse suchte auf sei nen Reisen immer neue Pflanzen und widmete seinem Freund Hans Fug ger ein eigenes Pflanzenbuch.
● Präsente Die Gemahlin des bayeri schen Erbprinzen Wilhelm, die mit der Überwinterung von Zitrusfrüchten experimentierte, schickte kleine Bit terorangen, Limonen und Zitronen nach Mickhausen. Wolfgang Knabe: „Die Orangerie darf deshalb im kleinen Park unseres Staudenschlosses nicht fehlen!“