Die Hallenbadsaison fällt wohl ins Wasser
Die Bäder bleiben bis auf Weiteres geschlossen. Die Stadt möchte für eine mögliche Eröffnung allerdings gewappnet sein. Wofür das Bäderpersonal derzeit eingesetzt wird
Es wäre für viele Augsburger derzeit sicherlich ein Ziel, an einem kalten Wintertag in einem städtischen Hallenbad abzutauchen. Die Corona-Pandemie lässt dies aber nicht zu: Seit Ende Oktober sind die Bäder geschlossen, der Lockdown geht vorerst bis Ende Januar. Zu welchem Zeitpunkt Bäder wieder öffnen und mit welchen Auflagen dies passieren könnte, ist offen. Wie geht die Stadt Augsburg mit der Situation um? Was machen die Mitarbeiter der Bäder ohne Besucher?
Sportreferent Jürgen Enninger informiert auf Anfrage, dass der Betrieb nicht auf null zurückgefahren sei. Es sei auch nicht der Fall, dass das Wasser abgelassen worden sei. „Die Bäder sind trotz Schließung im Stand-by-Modus“, erläutert der Referent. Man wolle bereitstehen, sollte es in absehbarer Zeit wieder zu einer Öffnung der Einrichtungen kommen. „Wir wollen schnell für Besucher sowie für den Schulsport wieder zur Verfügung stehen“, lautet die Vorgabe.
Einige wenige Personen können gegenwärtig die Bäder nutzen. Dies lässt die Infektionsschutzverordnung zu. Der Wettkampf- und Trainingsbetrieb für Berufs- sowie für Leistungssportler der Bundesund
Landeskader werde so weiterhin ermöglicht, heißt es. Freizeitschwimmer und Schüler, die normalerweise im Sportunterricht ins Hallenbad gehen, bleiben dagegen außen vor.
Damit zu einem späteren Zeitpunkt wieder ein regulärer Hallenbadbetrieb möglich ist, sind die technischen Voraussetzungen geschaffen worden. Wie Enninger erläutert, ist für die Wasserreinigung die Umwälzung in Betrieb: „Allerdings nur so wenig wie technisch nötig, um Energie zu sparen.“Im Gesamten sei der Wasser-, Stromund Wärmeverbrauch auf ein Minimum reduziert worden. Dies würden Besucher, sofern sie schwimmen dürften, auch merken: Die Temperatur in mehreren Bädern ist geringer als sonst – es sind nur etwa 21 Grad.
Es habe Überlegungen gegeben, die Hallenbäder komplett runterzufahren. Nach Abwägung der Vor- und Nachteile habe sich die Bäderverwaltung bewusst entschieden, auf den Stand-by-Modus
zu setzen, sagt Enninger: „Damit werden einerseits die Möglichkeiten für Berufs- und Kadersporttreibende aufrechterhalten und andererseits können wir flexibel und schnell auf das Pandemiegeschehen bei (Teil-) Öffnungen reagieren.“
Für das Personal ist es eine ungewohnte Situation. Es gibt vergleichsweise wenig in den Bädern zu tun. Die 48 Vollzeit-Arbeitskräfte
Bäderpersonal bei der CoronaHotline im Einsatz
sind daher je nach Bedarf bei anderen städtischen Dienststellen eingesetzt. Dazu zählen die Corona-Hotline, Hausmeistertätigkeiten und Tätigkeiten im Abfallwirtschaftsund Stadtreinigungsbetrieb. Teils würden zudem Urlaubstage abgebaut. „Die Bäderverwaltung versucht damit insoweit die Personalkosten zu reduzieren beziehungsweise umzulagern“, sagt der Sportreferent.