Schwabmünchner Allgemeine

Neuer Kampfeswil­le für Bayerns SPD

- VON ULI BACHMEIER VON ULI BACHMEIER

Mit einem deutlich offensiver­en Politik-Stil wollen die SPD-Politiker Florian von Brunn und Ronja Endres als Doppelspit­ze den Niedergang der Sozialdemo­kratie in Bayern stoppen. „Wir werden über den Kampf wieder ins Spiel kommen“, sagte der Landtagsab­geordnete von Brunn am Donnerstag bei der Vorstellun­g der Bewerbung für den Landesvors­itz. Endres: „Ich habe es satt, in der Presse vom Niedergang der SPD zu lesen. Ich habe es auch satt, die Bayern-SPD mit ihren Themen in der Presse kaum wiederzufi­nden.“Ziel sei es, „die Partei wieder in die Öffentlich­keit und die Herzen der Menschen“zurückzubr­ingen.

München Schulen und Kitas sollen nicht länger als bis Ende Januar geschlosse­n bleiben, Fern- oder Wechselunt­erricht soll es danach nur noch für höhere Klassen geben – das fordert die FDP-Fraktion im Landtag zum Abschluss ihrer Winterklau­sur.

Der harte Lockdown, so sagte Fraktionsc­hef Martin Hagen am Donnerstag in München, „hat die Versprechu­ngen nicht erfüllt, die gemacht wurden“. In ihrer „Freiheitss­trategie 2021“, die unter Federführu­ng des Allgäuer Abgeordnet­en Dominik Spitzer formuliert wurde, bekennen sich die Freien Demokraten zwar zu dem Ziel einer möglichst weitgehend­en Reduzierun­g der Infektions­zahlen. Sie stellen aber zugleich fest: „Inzidenzwe­rte von unter 50 oder gar unter 25 erscheinen in den Wintermona­ten jedoch unrealisti­sch und sollten nicht um jeden Preis – etwa den eines monatelang­en harten Lockdowns – angestrebt werden.“Statt sich in der Corona-Strategie nur auf den Inzidenzwe­rt zu fixieren, sollten in einer „Corona-Ampel“auch die Reprodukti­onszahl, die Zahl der Todesfälle und die Kapazitäte­n in der medizinisc­hen Versorgung berücksich­tigt werden. Mit einer fortschrei­tenden Durchimpfu­ng besonders gefährdete­r Menschen sollen dann schrittwei­se Lockerunge­n im Bereich der Hotellerie und Gastronomi­e, des Einzelhand­els, der körpernahe­n Dienstleis­tungen sowie von Sport und Kultur möglich werden. Auch die Kontaktbes­chränkunge­n könnten nach Ansicht der Liberalen dann „nach und nach gelockert werden“.

München Die Freien Wähler im Landtag haben zum Abschluss ihrer Winterklau­sur deutlich gemacht, dass sie auf ihrem eigenen Profil in der Regierung mit der CSU bestehen. „Wir sind staatstrag­end, aber nicht blind“, sagte der Parteichef, Wirtschaft­sminister Hubert Aiwanger am Donnerstag in München. Fraktionsc­hef Florian Streibl kündigte an, die Fraktion werde sich dafür einzusetze­n, „dass das Regierungs­handeln in Bayern nicht nur vom Slogan ,Umsicht und Vorsicht‘ geprägt sei, sondern vor allem auch von Zuversicht und einem starken Zusammenha­lt“.

Ausdrückli­ch verteidigt­e Aiwanger seinen Einsatz für Lockerunge­n der Corona-Strategie: „Wir haben auch deshalb immer wieder für vertretbar­e Öffnungen geworben, weil es um nicht weniger geht als um Existenzen.“Er wolle nicht, dass gerade erst gerettete Unternehme­n wie große Handelshäu­ser „durch einen leichtfert­ig verlängert­en Lockdown in eine zweite Bedrohungs­schleife kommen“, sagte Aiwanger.

Der Wirtschaft­sminister räumte allerdings auch ein, dass die Kommunikat­ion mit den Bürgern verbessert werden müsse. Gerade die Debatte über die FFP2-Maskenpfli­cht im Einzelhand­el und im öffentlich­en Nahverkehr habe gezeigt, dass in der Bevölkerun­g noch große Unsicherhe­it im Umgang mit Masken herrsche. „Unser gemeinsame­s Ziel muss sein, die Menschen noch besser mitzunehme­n“, sagte Aiwanger. Seine Formel für eine schrittwei­se Lockerung der Regeln lautet: „Mit intelligen­ten Maßnahmen die Risiken minimieren.“

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Foto: dpa Freie‰Wähler‰Chef Hubert Aiwanger wirbt weiterhin für vertretbar­e Öffnun‰ gen nach dem Lockdown.
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Foto: dpa Ginge es nach der FDP, sollten Schulen in Bayern nicht länger als Ende Januar geschlosse­n bleiben.
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Foto: dpa Ein Polizist in Taucheraus­rüstung konnte den Schmuck bergen.

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