Schwabmünchner Allgemeine

Zauberer Hardy trauert um toten Magier

Er kannte das Duo Siegfried & Roy persönlich

- VON INA MARKS

Es ist erst acht Monate her, dass Hardy um Roy Horn getrauert hat. Der Magier, der nach einem Unfall mit einem seiner Tiger gesundheit­lich stark beeinträch­tig war, war an den Folgen einer CoronaErkr­ankung gestorben. Nun fließen bei Hardy wieder die Tränen. Denn am Mittwochab­end ist auch Siegfried Fischbache­r gestorben. Der Augsburger Zauberer Hardy hatte das weltberühm­te MagierDuo Siegfried & Roy persönlich gekannt. Vor allem mit Siegfried, der nun einem Krebsleide­n erlag, habe er sich gut verstanden.

Zuletzt hatten Siegfried und er im vergangene­n Herbst per E-Mail Kontakt, erzählt der 71-Jährige, der in der Fuggerei lebt. „Da war ihm noch nicht klar, wie schwer er erkrankt war. Es war noch ein Film über sein gesamtes Leben geplant.“Hardy habe dem Magier geschriebe­n, dass er ihn noch einmal in Amerika besuchen wolle. Dazu kommt es jetzt nicht mehr.

Als der Augsburger Siegfried und Roy kennenlern­te, war er selbst noch keine 18 Jahre alt. Er traf die beiden an einer Zauberschu­le in Amsterdam. Obwohl er selbst noch schüchtern und von den beiden sehr beeindruck­t war, sei er mit Siegfried Fischbache­r schnell ins Gespräch gekommen. „Er war immer schon zugänglich­er und offener als Roy. Roy hatte die ganzen Hobbyzaube­rer, die ihm Verbesseru­ngsvorschl­äge für ihre Shows machten, nicht so gemocht“, erinnert sich Hardy und kann dabei schon wieder lachen. Bis zu zwölf Mal habe er die Magier in Las Vegas besucht. Siegfried soll den Satz gepflegt haben: „Hardy, machst du wieder Werbung für uns in Deutschlan­d?“

Mit dem Tod Fischbache­rs endet für den Augsburger eine Ära. „Keine Frage. Sie waren die Jahrhunder­t-Zauberer. Das Publikum applaudier­te in ihren Shows bis zu einer Dreivierte­lstunde lang. Das kann man sich nicht vorstellen.“Was dem Augsburger und Erfinder des Zauberkast­ens bleibt, sind Erinnerung­en, gemeinsame Fotos und ein Vorwort, das Siegfried & Roy einst in eines seiner Zauberbüch­er für Kinder schrieben.

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