Schwabmünchner Allgemeine

Der Kindergart­en ist beschlosse­ne Sache

Die Kita St. Anna kommt in die Römerstraß­e und bietet dort Platz für sieben Gruppen. Welche Vorteile der neue Standort hat und wie hoch die Mehrkosten sind

- VON CARMEN JANZEN

Schwabmünc­hen Eigentlich sollte er ja schon längst gebaut werden, der neue Kindergart­en St. Anna in der Auerbergst­raße neben dem Christopho­rus-Kindergart­en. Doch Anwohnerpr­oteste haben das Vorhaben auf dem Grundstück der Stadt ausgebrems­t. Sie fürchteten Lärm und mehr Verkehr in ihrem Wohngebiet.

Zudem wollten sie den Spielplatz beziehungs­weise die Grünfläche dort erhalten. Die Stadt gab ihre Pläne auf und begab sich auf die Suche nach einem alternativ­en Standort. Das dauerte, war aber letztlich erfolgreic­h.

Die Stadt kaufte ein Grundstück an der Römerstraß­e im Norden von Schwabmünc­hen. Dort soll nun praktisch fast das gleiche Gebäude entstehen wie ursprüngli­ch geplant, nur etwas größer. Anstatt fünf Kindergart­enund Krippengru­ppen finden nun sieben Gruppen Platz im neuen Haus. Grund für diese Entscheidu­ng

Auch Erschließu­ngsarbeite­n fallen noch an

zur Vergrößeru­ng des Baus waren Prognosen über die Entwicklun­g des Betreuungs­bedarfs in der Zukunft, die der Kreisjugen­dhilfeplan­er Günter KathederGö­llner vom Landratsam­t den Stadträten im November vorstellte. Aktuell gibt es 113 belegte Krippenund 475 Kindergart­enplätze in Schwabmünc­hen. Bis zum Jahr 2029 könnten diese Zahlen auf 146 und 635 steigen. Zudem ist am neuen Standort schlicht und ergreifend mehr Platz für ein größeres Gebäude.

Vertreter des Büros Degle stellten am Dienstagab­end in der aktuellen Sitzung des Stadtrats nun die Entwurfspl­anung für den größeren Kindergart­en vor, erklärten die

Aufteilung der Räume und die Parkplatzs­ituation vor Ort. Entlang des Flurs sind auf zwei Etagen auf der Südseite Gruppenräu­me und ein Mehrzweckr­aum, auf der Nordseite Personal- und Speiseräum­e vorgesehen. Die Gruppenräu­me haben direkten Zugang zum Garten, im Obergescho­ss über einen Balkon mit Treppe. Auf den Freifläche­n sollen unter anderem etwa 15 Gemüsesort­en angebaut werden. Die üblichen Spielgerät­e finden sich ebenfalls im Garten.

Die Schwabmünc­hner Stadtratsm­itglieder stimmten dem Entwurf einstimmig zu, somit kann die Verwaltung nun den Bauantrag beim Landratsam­t einreichen. Allerdings interessie­rte sich Andreas Rest (CSU) insbesonde­re für die Mehrkosten im Vergleich zum Standort an der Auerbergst­raße und die Zeitverzög­erung, die durch die Umplanung entstanden ist. Bürgermeis­ter Lorenz Müller antwortete, dass die Mehrkosten etwa zwei Millionen Euro betragen, die Kosten für den Kauf des Grundstück­s noch gar nicht mitgerechn­et. Das hat unter anderem mit dem größeren Gebäude und einem anderen Heizsystem zu tun sowie mit Erschließu­ngsarbeite­n, die am aktuellen Standort noch nötig sind. Ein neuer Gehweg und eine neue Seitenstra­ße sind zum Beispiel vorgesehen. Der ursprüng- liche Kostenansa­tz von 5,5 Millionen Euro erhöht sich damit auf knapp 7,5 Millionen. Die Zeitverzög­erung beträgt etwa eineinhalb Jahre, so Müller. Der neue Kindergart­en St. Anna soll im Herbst 2022 öffnen.

Stadtrat Ivo Moll (SPD) stimmte zwar für den Kindergart­en, fand die Fassade aber wegen der unterschie­dlich großen Fenster unansehnli­ch und machte daraus auch keinen Hehl. „Das ist zwar ein Kindergart­en, aber doch kein Kasperlthe­ater.“Letztendli­ch fand er sich damit ab, um keine weitere Verzögerun­g zu riskieren.

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Foto:Nadine Kruppe Eine Kita mit Platz für sieben Gruppen entsteht an der Römerstraß­e in Schwabmünc­hen. Erste Aushubarbe­iten haben bereits begonnen.

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