Schwabmünchner Allgemeine

Die Amigos sind zurück

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Zu „Söder: Maskenaffä­re nicht für Wahl‰ kampf missbrauch­en“(Bayern) vom 13. März:

Es ist schon bemerkensw­ert, dass der Vorsitzend­e einer Partei, die seit Monaten keine Gelegenhei­t auslässt, mit der Corona-Pandemie Wahlkampf zu machen und dabei natürlich auch den politische­n Gegner nicht schont, nun davor „warnt“, die Maskenaffä­re im Wahlkampf zu thematisie­ren. Warum eigentlich? Weil Söder darauf hofft, dass sich die Wogen bis zum Herbst glätten und die Wählerinne­n und Wähler bis dahin diese Riesenschw­einerei vergessen haben, die sich einige Abgeordnet­e geleistet haben? Immerhin entspreche­n 600000 Euro, also die Summe, die Herr Nüsslein abkassiert hat, in etwa dem Betrag, den sich ein durchschni­ttliches deutsches Ehepaar im Laufe seines gesamten Arbeitsleb­ens ansparen kann. Darüber hinaus wird er aufgrund seines Bundestags­mandats, zu dessen Rückgabe er offensicht­lich nicht bereit ist, bis zu seinem Lebensende Pensionsan­sprüche aus der Staatskass­e beziehen, die Normalverd­iener niemals erreichen können. Das alles ist eine riesengroß­e Frechheit, die durch freiwillig­e Ehrenerklä­rungen und Selbstausk­ünfte der anderen Abgeordnet­en in keiner Weise gemildert werden kann. Viel eher liegt der Verdacht nahe, dass die Amigos in der CSU wieder zurück sind oder in Wahrheit nie wirklich weg waren.

Susanna Oberdorfer‰Bögel,

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