Schwabmünchner Allgemeine

Auszeit auf hoher See

Heimkinder sollen auf See abschalten können

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Eine Auszeit können sich Heimkinder des evangelisc­hen Kinder- und Jugendhilf­ezentrums Hochzoll nun bei Bedarf auf hoher See nehmen. Das Stahlschif­f „No Limit“, ein Langkieler von 24 Metern Länge, kann laut stellvertr­etendem Heimleiter Hannes Weigel ab sofort zur Einzelbetr­euung auslaufen. „Manchmal“, sagt er, „müssen wir ein Kind einfach mal rausnehmen und ihm Abstand gönnen.“Peter Plonner, 64, ehemaliger Hauptkommi­ssar der Lechhauser Polizeiins­pektion, steht in den Startlöche­rn, um den geplanten „Fördervere­in No Limit“als Vorsitzend­er zu steuern. Das Schiff liegt während des Sommers in Wackerball­ig an der Schleimünd­ung vor der Geltinger Bucht in Schleswig-Holstein. Der Kapitän stammt aus Arnis und ist auch Sozialpäda­goge. Die Gründungsv­ersammlung des Fördervere­ins soll wegen Corona „online“stattfinde­n und geht laut Plonner „hoffentlic­h noch im März über die Bühne“. Einzige Voraussetz­ung, um die „No Limit“zu chartern, ist laut Weigel eine Vereinsmit­gliedschaf­t für 50 Euro pro Jahr.

Den Unterhalt des Schiffes in Höhe von 6000 Euro jährlich und die laufenden Kosten übernimmt die Stiftung evangelisc­hes Waisenhaus mit Klauckehau­s. Bei der Nutzung des knapp 20 Jahre alten Zweimaster­s haben die Heimkinder nach Auskunft Weigels stets den Vorrang. Die ersten Heimkinder konnten laut Weigel schon ihre Seefestigk­eit auf der Ostsee erproben. An Bord lernen sie auch erste Handgriffe, die sie etwa für den späteren Erwerb eines Bootsschei­nes gebrauchen können. Meist sind es Teenager im Alter von 13 bis 17 Jahren, die in den Genuss einer solchen Pause kommen.

(sil)

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Foto: Plonner Peter Plonner will die Leitung des För‰ dervereins übernehmen.

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