Hat die Villa im Thelottviertel doch eine Zukunft?
Der umstrittene Abriss des historischen Gebäudes sollte eigentlich am Montag beginnen. Jetzt hat sich das Landesamt für Denkmalpflege eingeschaltet. Die Abbrucharbeiten sind wohl bis auf Weiteres vertagt
Die Villa in der Perzheimstraße 36 wird nun wohl bis auf Weiteres doch nicht abgerissen. Bei der Stadt ging zuletzt zwar eine entsprechende Abbruch-Ankündigung für das Gebäude im Thelottviertel ein, allerdings hat sich das Landesamt für Denkmalpflege wohl in letzter Minute noch in die Angelegenheit eingeschaltet. Ein entsprechender Schritt zeichnete sich bereits vergangene Woche ab. Wie die Behörde am Montag unserer Redaktion bestätigte, prüfe man das Gebäude, das bisher nicht als Einzeldenkmal eingestuft ist, vertiefend auf seine Denkmaleigenschaften. Ein Abbruch ohne eine denkmalrechtliche Genehmigung wäre damit aktuell nicht zulässig, denn auch Gebäude im Prüfverfahren genießen einen gewissen Schutzstatus.
Der Eigentümer war auch am Montag nicht zu erreichen. Seitens der im Thelottviertel ansässigen Arno-Buchegger-Stiftung, die sich unter anderem dem Denkmalschutz und Denkmalerhalt verschrieben hat, wurde zuletzt ein Runder Tisch unter anderem zwischen Eigentümer und Denkmalschutz angeregt.
Die Villa wurde 1911/12 von den Architekten Sebastian Buchegger und Heinrich Sturzenegger errichtet. Die Moderation des Runden Tischs soll der ehemalige Bezirksheimatpfleger Peter Fassl übernehmen. Ziel sei eine einvernehmliche Lösung, so Stiftungsvorstand Oliver Kautz.
Dem Vernehmen nach ist das Gebäude mit seiner markanten roten Fassade und der Loggia innen in keinem allzu guten Zustand. Im Innenbereich gab es in der Vergangenheit wohl auch erhebliche Veränderungen bei Fußböden und Wänden. Zudem scheint es Setzungsrisse
und statische Probleme mit den angebauten erkerartigen Erweiterungen zu geben.
Der Eigentümer hatte gegenüber unserer Redaktion Anfang März erklärt, einen Abriss zwischenzeitlich erwogen zu haben, diesen aber inzwischen ad acta gelegt zu haben. Der Bauantrag für einen Nachfolgebau wurde aber offenbar aufrechterhalten. Über ihn wurde am vergangenen Donnerstag im Bauausschuss debattiert. Das Bauordnungsamt tendierte dazu, den Antrag abzulehnen, unter anderem wegen der Abstände zum Nachbargebäude.