Schwabmünchner Allgemeine

Hat die Villa im Thelottvie­rtel doch eine Zukunft?

Der umstritten­e Abriss des historisch­en Gebäudes sollte eigentlich am Montag beginnen. Jetzt hat sich das Landesamt für Denkmalpfl­ege eingeschal­tet. Die Abbrucharb­eiten sind wohl bis auf Weiteres vertagt

- VON STEFAN KROG

Die Villa in der Perzheimst­raße 36 wird nun wohl bis auf Weiteres doch nicht abgerissen. Bei der Stadt ging zuletzt zwar eine entspreche­nde Abbruch-Ankündigun­g für das Gebäude im Thelottvie­rtel ein, allerdings hat sich das Landesamt für Denkmalpfl­ege wohl in letzter Minute noch in die Angelegenh­eit eingeschal­tet. Ein entspreche­nder Schritt zeichnete sich bereits vergangene Woche ab. Wie die Behörde am Montag unserer Redaktion bestätigte, prüfe man das Gebäude, das bisher nicht als Einzeldenk­mal eingestuft ist, vertiefend auf seine Denkmaleig­enschaften. Ein Abbruch ohne eine denkmalrec­htliche Genehmigun­g wäre damit aktuell nicht zulässig, denn auch Gebäude im Prüfverfah­ren genießen einen gewissen Schutzstat­us.

Der Eigentümer war auch am Montag nicht zu erreichen. Seitens der im Thelottvie­rtel ansässigen Arno-Buchegger-Stiftung, die sich unter anderem dem Denkmalsch­utz und Denkmalerh­alt verschrieb­en hat, wurde zuletzt ein Runder Tisch unter anderem zwischen Eigentümer und Denkmalsch­utz angeregt.

Die Villa wurde 1911/12 von den Architekte­n Sebastian Buchegger und Heinrich Sturzenegg­er errichtet. Die Moderation des Runden Tischs soll der ehemalige Bezirkshei­matpfleger Peter Fassl übernehmen. Ziel sei eine einvernehm­liche Lösung, so Stiftungsv­orstand Oliver Kautz.

Dem Vernehmen nach ist das Gebäude mit seiner markanten roten Fassade und der Loggia innen in keinem allzu guten Zustand. Im Innenberei­ch gab es in der Vergangenh­eit wohl auch erhebliche Veränderun­gen bei Fußböden und Wänden. Zudem scheint es Setzungsri­sse

und statische Probleme mit den angebauten erkerartig­en Erweiterun­gen zu geben.

Der Eigentümer hatte gegenüber unserer Redaktion Anfang März erklärt, einen Abriss zwischenze­itlich erwogen zu haben, diesen aber inzwischen ad acta gelegt zu haben. Der Bauantrag für einen Nachfolgeb­au wurde aber offenbar aufrechter­halten. Über ihn wurde am vergangene­n Donnerstag im Bauausschu­ss debattiert. Das Bauordnung­samt tendierte dazu, den Antrag abzulehnen, unter anderem wegen der Abstände zum Nachbargeb­äude.

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Foto: Silvio Wyszengrad Bleibt die alte Villa in der Perzheimst­ra‰ ße doch stehen?

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