Verunglückter Iraker: Ich habe geweint
Zum Artikel „Polizeieinsatz bei Kondo lenzbesuche in Lechhausen“:
Ein 30 jähriger Iraker stirbt auf dem Weg zur Arbeit unschuldig durch einen Verkehrsunfall. Eine Leserbriefschreiberin moniert, dass die Polizei die vielen Kondolenzbesuche bei der Familie - wegen Mindestabständen in Pandemiezeiten entzerren musste und dass der deutsche Steuerzahler dafür aufkommen müsse.
Dies ist für mich eine unfassbare Kälte unserer Gesellschaft. Ein tragischer Todesfall und viele Freunde und Nachbarn möchten der Familie in ihrer Trauer beistehen.
In meiner Nachbarschaft leben zwei irakische Familien, die auch, wie der Verstorbene, der Glaubensgemeinschaft der Jesiden angehören. Meine Familie hat viel lernen dürfen über das friedliche und hilfsbereite Leben dieser Familien. Sie haben ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Wir konnten ihnen auch unsere Kultur näherbringen. Arbeitsleben - Fußballspielen Geburtstag feiern - gemeinsam essen u.v.m. Wir haben gelernt: Ein Jeside heiratet nicht alleine und stirbt nicht alleine. Ein schöner Zusammenhalt - auch für uns Deutsche!
Johann Ertl,
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Biberbach
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