Brandstiftung: Verfahren eingestellt
Der Verdächtige von Hiltenfingen muss sich nicht vor Gericht verantworten
Hiltenfingen Ende September des vergangenen Jahres brannte es in der ehemaligen Zahnradfabrik Haugg in Hiltenfingen. Der Schaden war hoch – er belief sich auf eine Viertelmillion Euro. Im November hatte die Kriminalpolizei einen 31-jährigen Mann als mutmaßlichen Brandstifter ermittelt. Zu den Motiven und weiteren Details wollte sich die Staatsanwaltschaft damals nicht äußern.
In den Monaten November und Dezember saß der Verdächtige laut Staatsanwaltschaft in Untersuchungshaft – und nun folgte die überraschende Wende.
Gegenüber unserer Zeitung sagte Oberstaatsanwalt Matthias Nickolai, Pressesprecher der Augsburger Staatsanwaltschaft, dass das Verfahren gegen den 31-Jährigen eingestellt wurde. „Wir konnten nicht mit der hinreichenden Sicherheit nachweisen, dass der Verdächtige den Brand gelegt hat. Vermutungen reichen da nicht aus.“
Die Beweislage war also offenbar zu dünn, sodass die Staatsanwaltschaft auf eine Anklage verzichtete. Endgültig zu den Akten gelegt ist dieser Fall aber damit nicht, versichert Matthias Nickolai: „Wenn sich neue Hinweise ergeben und der Fall nicht geklärt ist, werden wir ihn natürlich wieder aufnehmen.“Aktuell gebe es aber keine neuen Hinweise.
In der Halle in Hiltenfingen lagerten Maschinen und Papier einer Druckerei, die im August Insolvenz angemeldet hatte. Das brennende Papier hatte für große Hitze gesorgt. Als die Feuerwehr kurz nach Mitternacht ankamen, brannte es bereits großflächig in der Halle. Zwei Sanitäter erfassten die Situation sofort und begannen damit, Arbeiter aus dem Keller des ehemaligen Verwaltungstrakts der Fabrik zu holen. Diese lebten dort offenbar in einem Mehrbettraum – mit der abgetrennten Lagerhalle hatten sie aber wohl nichts zu tun. Die Feuerwehr räumte bei dem Großeinsatz das Haus, das die rund 25 Bewohner unverletzt verlassen konnten.
In der Halle lagerten Papier und Maschinen einer insolventen Druckerei