Schwabmünchner Allgemeine

Kann Tübingen zum Vorbild werden?

Ladenöffnu­ngen für Bürger mit Negativtes­t

- VON STEFAN KROG

Oberbürger­meisterin Eva Weber (CSU) ruft die Augsburger auf, die Testmöglic­hkeiten, die es seit Anfang März gibt, verstärkt zu nutzen. Die Stadt mache mit dem Testzentru­m an der Messe, mit den beiden Schnelltes­tzentren und den mobilen Testungen in Stadtteile­n und Gewerbegeb­ieten ein gutes Angebot, sagte Weber bei der Sitzung des Corona-Bürgerbeir­ats am Mittwochab­end. Weber sagte, Tests könnten eine Möglichkei­t sein, Inzidenzen kontrollie­rbar zu halten und Öffnungen aufrechtzu­erhalten. In Tübingen, wo der Inzidenzwe­rt allerdings geringer ist, läuft aktuell ein Modellvers­uch, der weitere Öffnungssc­hritte (Außengastr­o, Kultur, Einzelhand­el) erlaubt. Kunden müssen aber einen tagesaktue­llen negativen CoronaTest vorweisen. Weber bezeichnet­e dies als „spannenden Vorschlag“. Man wolle erwägen und ausloten, ob auch Augsburg für so etwas infrage kommen könnte. Weber sagte, es werde „immer schwierige­r, die Stadt zusammenzu­halten“. Das Gesamtkons­trukt werde zunehmend brüchig. „Wir können nicht noch Wochen so weitermach­en. Die Bevölkerun­g macht das so nicht mehr mit.“

Von den zehn ausgeloste­n Bürgern kamen diverse Fragen zum Thema Testen, speziell im Schulund Kitabereic­h. Wie berichtet wurden die Schnelltes­ts fürs Personal inzwischen vom Freistaat ausgeliefe­rt. Bürgerin Alexandra Barl forderte, Testteams an Schulen zu schicken, um flächendec­kende Testungen zu gewährleis­ten. Teilnehmer Schahin Seyed-Mahdavi Ruiz forderte auch mehr Tests in Kitas. „Die kleinen Kinder sitzen dort ohne Maske in den Gruppen“, so Ruiz. Ihre Rolle beim Infektions­geschehen sei nicht ganz klar. „Andere Länder machen Tests zur Auflage.“

Weber sagte, eine Testpflich­t sei nicht einfach umzusetzen, zumal das Thema des Landes sei. Bildungsbü­rgermeiste­rin Martina Wild (Grüne) verwies darauf, dass man die Testmöglic­hkeiten auch für kleine Kinder im Testzentru­m ausgeweite­t habe. Die Schnelltes­ts fürs Personal seien inzwischen vom Freistaat geliefert worden. „Das reicht, um mindestens zweimal pro Woche zu testen“, so Wild. Für Schüler gebe es noch keine Tests. Hier wolle man nach Ostern loslegen. „Wir appelliere­n, möglichst häufig zu testen, aber es gibt keine Testpflich­t“, so Wild. Man sei weiterhin mit dem Freistaat im Gespräch über Gurgeltest­s, die die Schüler vor Schulbegin­n zuhause vornehmen können.

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