Kann Tübingen zum Vorbild werden?
Ladenöffnungen für Bürger mit Negativtest
Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) ruft die Augsburger auf, die Testmöglichkeiten, die es seit Anfang März gibt, verstärkt zu nutzen. Die Stadt mache mit dem Testzentrum an der Messe, mit den beiden Schnelltestzentren und den mobilen Testungen in Stadtteilen und Gewerbegebieten ein gutes Angebot, sagte Weber bei der Sitzung des Corona-Bürgerbeirats am Mittwochabend. Weber sagte, Tests könnten eine Möglichkeit sein, Inzidenzen kontrollierbar zu halten und Öffnungen aufrechtzuerhalten. In Tübingen, wo der Inzidenzwert allerdings geringer ist, läuft aktuell ein Modellversuch, der weitere Öffnungsschritte (Außengastro, Kultur, Einzelhandel) erlaubt. Kunden müssen aber einen tagesaktuellen negativen CoronaTest vorweisen. Weber bezeichnete dies als „spannenden Vorschlag“. Man wolle erwägen und ausloten, ob auch Augsburg für so etwas infrage kommen könnte. Weber sagte, es werde „immer schwieriger, die Stadt zusammenzuhalten“. Das Gesamtkonstrukt werde zunehmend brüchig. „Wir können nicht noch Wochen so weitermachen. Die Bevölkerung macht das so nicht mehr mit.“
Von den zehn ausgelosten Bürgern kamen diverse Fragen zum Thema Testen, speziell im Schulund Kitabereich. Wie berichtet wurden die Schnelltests fürs Personal inzwischen vom Freistaat ausgeliefert. Bürgerin Alexandra Barl forderte, Testteams an Schulen zu schicken, um flächendeckende Testungen zu gewährleisten. Teilnehmer Schahin Seyed-Mahdavi Ruiz forderte auch mehr Tests in Kitas. „Die kleinen Kinder sitzen dort ohne Maske in den Gruppen“, so Ruiz. Ihre Rolle beim Infektionsgeschehen sei nicht ganz klar. „Andere Länder machen Tests zur Auflage.“
Weber sagte, eine Testpflicht sei nicht einfach umzusetzen, zumal das Thema des Landes sei. Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne) verwies darauf, dass man die Testmöglichkeiten auch für kleine Kinder im Testzentrum ausgeweitet habe. Die Schnelltests fürs Personal seien inzwischen vom Freistaat geliefert worden. „Das reicht, um mindestens zweimal pro Woche zu testen“, so Wild. Für Schüler gebe es noch keine Tests. Hier wolle man nach Ostern loslegen. „Wir appellieren, möglichst häufig zu testen, aber es gibt keine Testpflicht“, so Wild. Man sei weiterhin mit dem Freistaat im Gespräch über Gurgeltests, die die Schüler vor Schulbeginn zuhause vornehmen können.