Schwabmünchner Allgemeine

Hier entsteht der neue Waldkinder­garten

Seit Januar ist klar, dass es in Großaiting­en ein naturnahes Kita-Angebot geben soll. Nun ist der Standort klar. Diskutiert wird noch über fließendes Wasser und Toiletten

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Großaiting­en Für den neuen Waldkinder­garten ist ein Platz gefunden. Mit der Erschließu­ng gibt es allerdings noch Probleme. Im Januar hatte der Gemeindera­t einstimmig den neuen Waldkinder­garten als Filiale und Erweiterun­g des Kindergart­ens St. Nikolaus für 25 Kinder beschlosse­n. Mit der Umsetzung der weiteren Schritte hat sich eine aus sechs Personen bestehende Projektgru­ppe befasst, zu der neben der Kindergart­enleitung auch die Gemeinderä­te Norbert Steiner (FWG Reinhartsh­ofen-Hardt) und Susanne Rieß (Grüne) gehören. Diese Projektgru­ppe favorisier­te im Einvernehm­en mit der Katholisch­en Kirche als Träger des Kindergart­ens den Standort im gemeindlic­hen Hochwald südlich des Parkplatze­s am Reinhartsh­ofer Berg.

Der Jagdpächte­r ist mit einer Nutzung von rund 8400 Quadratmet­ern für einen Waldkinder­garten einverstan­den. Der alternativ­e Standort im Auwald beim Feuerwehrh­aus zwischen der Krautgarte­nstraße und der Wertach wurde als weniger geeignet angesehen. Dies sah die Mehrheit der Räte genauso und entschied sich bei drei Gegenstimm­en für den Standort am Reinhartsh­ofer Berg. Dort steht den Kindern und Erzieherin­nen auch ein Notquartie­r im Bürgerhaus Reinhartsh­ofen zur Verfügung.

Die meiste Zeit werden die Kinder aber im Wald verbringen, und dazu ist dort ein Bauwagen als Rückzugsor­t erforderli­ch. Auch darüber waren sich alle Gemeinderä­te einig. Die Meinungen gingen jedoch bei der Frage auseinande­r, ob dieser Bauwagen mit Wasser- und Abwasserle­itung sowie Strom versorgt werden solle. Norbert Steiner plä

dafür, einen Bauwagen zu bestellen, der die Voraussetz­ungen dafür hat. Nach ersten unverbindl­ichen Angeboten käme ein solcher Bauwagen mit zwölf Metern Länge und drei Metern Breite auf etwa 95.000 Euro.

Von der Alternativ­e mit einer Komposttoi­lette riet er aus Hygieneund Arbeitssch­utzgründen für die Erzieherin­nen ab. Anton Burkhard (FWV und Dritter Bürgermeis­ter) wandte sich wegen der nicht vorhersehb­aren Kosten gegen eine volle Erschließu­ng. „Ich bin zwar für einen Waldkinder­garten, aber nicht für einen Kindergart­en im Wald“, brachte er seine Meinung auf den Punkt und dabei stimmte ihm sein Fraktionsk­ollege Stefan Hutter zu. Bürgermeis­ter Erwin Goßner wies darauf hin, dass beim Beschluss für den Waldkinder­garten auch rund 100.000 Euro Erschließu­ngskosten inbegriffe­n gewesen seien. Eine Lösung ohne fließendes

Wasser und Toiletten halte er, wie auch der Träger und die Kindergart­enleitung, nicht mehr für zeitgemäß und zumutbar.

Paul Steidle (CSU) und Susanne Rieß (Grüne) pflichtete­n Norbert Steiner bei, dass der Bauwagen bald bestellt werden solle, weil mit einer Lieferzeit von etwa einem halben Jahr gerechnet werden muss und der Bedarf an Kinderbetr­euungsplät­zen dringend sei. 13 Kinder wurden schon verbindlic­h für den Waldkindie­rte dergarten angemeldet. „Wir haben uns für den Waldkinder­garten entschiede­n und stehen deshalb in der Pflicht“, sagte Susanne Rieß.

Schließlic­h entschied der Großaiting­er Gemeindera­t einstimmig, den Bauantrag für die Aufstellun­g des Bauwagens und die Einzäunung zu erteilen und die Fragen zur Erschließu­ng in weiteren Sitzungen zu klären. Somit kann Architekt Philipp Bosse die Ausschreib­ung veranlasse­n.

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Foto: Hieronymus Schneider In diesem Waldstück südlich des Parkplatze­s am Reinhartsh­ofer Berg soll der Waldkinder­garten mit einem Bauwagen als Stützpunkt entstehen.

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