Schwabmünchner Allgemeine

Bluttat in Supermarkt

Mindestens zehn Tote in US-Stadt Boulder

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Boulder Ein Schütze hat im US-Bundesstaa­t Colorado mindestens zehn Menschen in einem Supermarkt getötet. Die Bluttat ereignete sich in einem Einkaufsko­mplex mit mehreren Geschäften und Cafés in der Stadt Boulder, nordwestli­ch von Denver. Unter den Toten ist auch ein Polizist. Er sei am Montagnach­mittag einer der ersten Beamten am Tatort gewesen und erschossen worden, sagte die örtliche Polizeiche­fin Maris Herold.

Ein Verdächtig­er wurde in Gewahrsam genommen und soll sich aufgrund von Verletzung­en in medizinisc­her Behandlung befinden. Zum Motiv machten die Behörden mit Verweis auf das frühe Stadium der Ermittlung­en keine Angaben. Die Polizei habe Meldungen über Schüsse und eine verdächtig­e Person mit einem Patrouille­ngewehr erhalten, erklärte Herold. Die Beamten rückten daraufhin mit einem massiven Aufgebot an – der Ladenkompl­ex wurde umstellt, auch schwer bewaffnete Spezialkrä­fte waren im Einsatz.

Per Lautsprech­er riefen die Sicherheit­skräfte den Verdächtig­en zum Aufgeben auf. Augenzeuge­n berichtete­n von mehreren Schüssen und reglosen Menschen auf dem Boden des Supermarkt­es und auf dem Parkplatz. „Es fühlt sich an wie der sicherste Ort in Amerika, und ich wurde gerade fast getötet, weil ich eine Limo und eine Tüte Chips gekauft habe“, sagte ein schockiert­er Augenzeuge dem Sender CNN.

Die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki, teilte mit, US-Präsident Joe Biden sei über den Vorfall in Colorado informiert worden und werde auf dem Laufenden gehalten. Auch diese Bluttat löste wieder eine Debatte über das Recht auf Waffenbesi­tz aus. Die Gesundheit­sbehörde verzeichne­te in ihrer jüngsten Statistik von 2018 39740 Schusswaff­entote in den USA. Prominente US-Bürger, darunter Bernice King, Tochter des Bürgerrech­tlers Martin Luther King Junior, forderten Washington zu Reformen auf.

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