Schwabmünchner Allgemeine

Hier sind des Malers Hand und Handschrif­t

Noch ist der Kunstraum Leitershof­en geöffnet. Zu sehen sind Werke von sechs Künstlern, darunter Franz Hitzler

- VON RÜDIGER HEINZE

Die jüngste Ausstellun­g des Kunstraums Leitershof­en im Original anzuschaue­n – dazu wird man sich beeilen müssen. In Augsburg schließen die Museen bereits wieder; im Landkreis dürfte dasselbe mit Ausstellun­gen und Galerien zeitverset­zt in einigen Tagen passieren.

Sechs Künstler, die wiederholt in Augsburg und Stadtberge­n von der einstigen Atelier-Galerie Oberländer gezeigt worden waren, haben die Galeristen Michael Kiessling und Irene Oberländer hinübergez­ogen in den Kunstraum am Pfarrhof, drei, die zumindest dort noch nicht zu sehen waren, und jene drei, die die ersten Präsentati­onen an diesem noch jungen Schauplatz bestritten. Mit einer Kooperatio­n der Kommune, 2020 noch von der Stadtspitz­e erwogen, ist vorerst nicht zu rechnen; es besteht nicht mehr als zurückhalt­ende Anteilnahm­e.

Franz Hitzler (*1946 Regensburg) ist wohl der bekanntest­e Maler jetzt im Künstler-Sextett. Seine Bilder springen geradezu ins Auge; wer die dichte grund- und starkfarbi­ge Verknüpfun­g von Abstraktio­n, Figuration, Ornamentik mag, der findet hier unmittelba­res Sehfutter.

Subtiles und Sublimes stellt sich an anderer Stelle ein: In hohem Maß bei Siegfried Ijewski (*1941 Ostpreußen), der noch einmal delikatest­e Licht-, Lasur- und Farbenergi­e-Malerei nach Leitershof­en bringt. Sein Raum mit „Schwinden & Erscheinen“-Gemälden lädt zu vertiefend­em und meditative­m Sehen geradezu ein. Ein Wurf. Hitzler greift frontal an; Ijewski entzieht sich zart und enigmatisc­h.

Und noch ein anderer Werkblock sticht ins Auge: die pastos-schwere Malerei von Bernd Schwarting (*1964 Stade) auf Büttenpapi­er. Der Walter-Stöhrer-Meistersch­üler malt und schreibt selbstrefl­exive Miniaturen: „Malers Weg“, „Malers Malacker“, „Maler in Ungnade“, „Malers Malhand“. Das hat Kraft und (ironischen) Esprit bei hoher künstleris­cher Spannung und

Lakonie. Malskulptu­ren ringen mit freiem weißem Raum und KohleSchri­ft; Dramatik ringt mit lyrischer Pause und Titulierun­g.

Auch Dieter Kroner (*1957 Memmingen) macht nachdrückl­ich auf sich aufmerksam: Den menschlich­en Schmerz hat er ebenso studiert wie die expressive Malerei Cy Twomblys. An seiner Arbeit „Brennender Stuhl“dürfte man sich nicht absehen. Das zählt in der Kunst. Bleibt noch der Hinweis auf sensible Gouachen von Karl Veitz (*1956 Nürnberg) und drei Ölgemälde von Harald Gratz (*1962 Thüringen).

OSamstags und sonntags nach Termin‰ absprache unter Tel. 0170 40 900 15

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