Schwabmünchner Allgemeine

Grüne wollen mehr Tempo 30 in der Stadt

Augsburg soll sich als Modellkomm­une beim Bund bewerben

- VON STEFAN KROG

Die grüne Parteibasi­s möchte, dass Augsburg zu einer Modellkomm­une wird, in der Tempo 30 obligatori­sch wird. Tempo 50 wäre dann nur noch auf großen Durchgangs­straßen möglich. Die Stadtratsf­raktion werde „ermutigt“, in der Regierungs­koalition auf eine entspreche­nde Bewerbung beim Bund hinzuwirke­n, heißt es nach einem Beschluss der grünen Parteimitg­lieder. Eine Bewerbung wäre „ein starkes Signal für eine menschenfr­eundliche Stadt“, so Parteichef Daniel Albrecht. Tempo 30 fördere Sicherheit und Aufenthalt­squalität im öffentlich­en Raum. Profitiere­n würden vor allem Kinder, Radler und Fußgänger, so die Parteivors­itzende Sophia Winiger.

In Augsburg ist ein Großteil der Straßen über die Zone-30-Regelung schon mit einem niedrigere­n Tempolimit belegt. Allerdings ist die Regelgesch­windigkeit grundsätzl­ich Tempo 50. Die Grünen argumentie­ren, dass es teils einen Flickentep­pich mit den Regelungen gebe und Tempo 30 teils aufwendig begründet werden müsse. Mit der Bewerbung als Modellkomm­une würde das Regel-Ausnahme-Prinzip umgekehrt. „Gerade in Zeiten knapper Kassen ist Tempo 30 in der Stadt eine einfache und kostengüns­tige Lösung, um Klimaschut­z, Verkehrssi­cherheit und Lebensqual­ität vor Ort zu verbessern“, so Albrecht.

Derartige Diskussion­en gibt es seit Jahren. Unter anderem wurde 2014 schon Tempo 30 in einigen Innenstadt­straßen geprüft, aber ohne Ergebnis. Das Baureferat stellte 2010 zur Diskussion, die Umweltzone nachts zur flächendec­kenden Tempo-30-Zone zu machen, eine Mehrheit gab es dafür aber damals nicht.

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