Schwabmünchner Allgemeine

Uniklinik bereitet sich auf die dritte Welle vor

Derzeit ist die Corona-Lage am Krankenhau­s ruhig. Die aktuell 50 Covid-19-Patienten sind ein Tiefststan­d seit Oktober. Doch die Verantwort­lichen glauben nicht, dass das so bleiben wird – und treffen Vorkehrung­en

- VON STEFAN KROG

Die Uniklinik bereitet sich angesichts der steigenden Zahlen von Corona-Infizierte­n im Raum Augsburg auf einen Anstieg der CoronaPati­enten vor. In den vergangene­n Wochen hatte sich die Lage an der Uniklinik nach mehreren Monaten an der Kapazitäts­grenze deutlich entspannt. Mit 49 Corona-Patienten, die Stand Montag behandelt wurden, liegt die Zahl so niedrig wie seit Oktober nicht mehr. Zu Spitzenzei­ten lag die dreifache Zahl an Corona-Patienten in der Uniklinik. „Aus den Erfahrunge­n der Vergangenh­eit wissen wir, dass die erhöhten Inzidenzen sich erst mit zweibis dreiwöchig­er Verspätung bei den Krankenhäu­sern bemerkbar machen, sodass wir eine Steigerung der Aufnahmen in ein bis zwei Wochen erwarten“, so der Ärztliche Direktor Prof. Michael Beyer.

Für die dritte Welle sehe man sich gut aufgestell­t, nachdem man in der zweiten Welle im Herbst mit dem massiven Anstieg der Fallzahlen in kurzer Zeit umorganisi­eren musste. Im Rückblick habe man das gut gemeistert und könne nun auf die Erfahrunge­n zurückgrei­fen. Laut Beyer liegt der Anteil an Virus-Mutationen bei den Infektione­n inzwischen bei knapp 60 Prozent. Einen dramatisch­en Anstieg der Fallzahlen habe das zumindest bislang nicht ausgelöst. Auch die Sterblichk­eit der Patienten sei nicht gestiegen. Dass inzwischen relativ viele hochbetagt­e Bürger zumindest eine Impfung hinter sich haben, macht sich noch nicht bemerkbar. Das Durchschni­ttsalter sei unveränder­t, so die Uniklinik.

Die Zahl der Patienten auf der Intensivst­ation ist mit rund 20 allerdings trotz allgemein sinkender Zahlen kontant. Das liege daran, dass Patienten hier meist deutlich länger liegen als auf Normalstat­ionen, so Beyer. Im Durchschni­tt verbringen Patienten 20 Tage auf der Intensivst­ation. Insofern habe sich der reduzierte Zustrom an neuen Corona-Patienten hier noch nicht bemerkbar gemacht. Überdies, so Beyer, habe man in den vergangene­n Tagen auch deutlich weniger Patienten in andere Krankenhäu­ser wegverlegt, als dies in den vergangene­n Monaten der Fall war. Die Uniklinik war teils nur deswegen aufnahmebe­reit für neue Corona-Patienten geblieben, weil sie andere Patienten an andere Krankenhäu­ser in der Region abverlegte.

In den vergangene­n Wochen war das Krankenhau­s wieder ein Stück weit in den Normalbetr­ieb zurückgeke­hrt, etwa mit dem Nachholen von aufgeschob­enen Eingriffen. Auch die VIP-Station wurde wieder in Betrieb genommen, während große Teile des Personals nach der monatelang­en Anspannung gerne mal durchschna­ufen würden. Laut Beyer habe man die VIP-Station wieder ans Netz genommen, da es sich um eine relativ kleine Einheit handelt, bei der man schnell umschalten könne. Man halte nach wie vor CoronaStat­ionen in Reserve, um sie jederzeit wieder in Betrieb nehmen zu können.

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Foto: Silvio Wyszengrad An der Uniklinik werden aktuell 50 Patienten mit Corona behandelt. Die Zahlen dürf‰ ten bald wieder steigen.

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