Schwabmünchner Allgemeine

Seine Großväter kämpften noch gegeneinan­der

Deutsch-englische Familienge­schichte inspiriert Enkelkind

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Portsmouth Seine Großväter kämpften im Zweiten Weltkrieg noch auf feindliche­n Seiten im Atlantik, nun fährt der Enkel selbst zur See. SubLieuten­ant Ben Hoffmeiste­r wird mit dem neuen britischen Patrouille­nboot „HMS Trent“in Richtung Mittelmeer auslaufen. Inspiriert wurde der 23-Jährige von seinen Opas, wie die Royal Navy mitteilte.

Sein Großvater mütterlich­erseits, Erwin Menzel, war an Bord des deutschen U-Bootes U 963 unterwegs. Der andere Großvater, Ernest Hoffmeiste­r, hielt auf See die alliierten Versorgung­slinien offen. Er starb, als Ben zehn Jahre alt war. „Maßgeblich“für sein Interesse an der Marine sei Großvater Menzel gewesen, der nach Kriegsende in Portugal in britische Kriegsgefa­ngenschaft geriet und nach Großbritan­nien übersiedel­te. „Er starb, als ich 17 war, da hatte ich bereits beschlosse­n, zur Royal Navy zu gehen.“Persönlich­e Probleme wegen ihrer Herkunft hätten die einstigen Kriegsgegn­er nie gehabt. „Sie haben sich sehr gut verstanden. Es scheint, dass die gemeinsame Erfahrung der Atlantiksc­hlacht wichtiger war für sie als die Frage, auf welcher Seite sie gekämpft haben.“Die Männer standen sich vermutlich im Gefecht nie gegenüber. Die deutsch-britische Familienge­schichte des jungen Offiziers wird nun von seinem Einsatz widergespi­egelt. Im Mittelmeer nimmt die „HMS Trent“an der Seite deutscher Schiffe an der NatoMissio­n „Sea Guardian“zur Bekämpfung von Terrorismu­s und Waffenschm­uggel teil.

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Foto: Royal Navy, PA Media, dpa Enkelsohn Ben fährt nun ebenfalls zur See.
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Erwin Menzel
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Ernest Hoffmeiste­r

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