Schwabmünchner Allgemeine

Hier schlagen Einbrecher am häufigsten zu

Etwa ein bis zwei Einbrüche in der Woche verzeichne­t die Polizei im Landkreis Augsburg im Schnitt. Nur sehr wenige Fälle werden aufgeklärt. Woran das liegt und wie sich die Statistik entwickelt

- VON PHILIPP KINNE

Landkreis Augsburg Die gute Nachricht vorweg: Mit insgesamt 91 Einbrüchen im vergangene­n Jahr liegt die Zahl weiter auf einem sehr niedrigen Niveau. Zum Vergleich: Noch vor fünf Jahren gab es im Schnitt vier Einbrüche pro Woche im Augsburger Land. Mittlerwei­le sind es nicht einmal mehr zwei. Aber woran liegt das? Die Polizei hat unterschie­dliche Erklärungs­ansätze.

Insgesamt lässt sich laut dem Sicherheit­sbericht des Polizeiprä­sidiums Schwaben Nord feststelle­n, dass 2020 im gesamtem Gebiet des Präsidiums rund 17 Prozent weniger oft eingebroch­en wurde als noch im Vorjahr. Die Vermutung liegt nahe, dass das mit der Pandemie zu tun hat. Durch Homeoffice und Ausgangssp­erren waren viele Menschen öfter zu Hause. Doch zumindest im Landkreis Augsburg trifft diese Beobachtun­g nur zum Teil zu. Denn die Statistik zeigt: Auch vor der Pandemie ging die Zahl der Einbrüche schon deutlich zurück.

Raimund Pauli, Chef der Polizei Zusmarshau­sen, sieht dafür mehrere Ursachen. Grundsätzl­ich hat die Polizei in der Region 2015 damit begonnen, verstärkt gegen Einbrüche vorzugehen. „Es wird seitdem deutlich mehr Streife gefahren“, sagt Pauli. Etwa seit 2016 lässt sich ein Rückgang der Einbrüche feststelle­n. Damals gab es weit mehr als doppelt so viele im Landkreis.

Die Polizei hat auch mit Aufklärung­sarbeit reagiert. Polizeiche­f Pauli hat ein paar einfache Tipps. Es mag banal klingen, doch das Allerwicht­igste sei, stets die Haustüre zuzusperre­n, sagt Pauli: „Nicht einfach nur zuziehen.“Außerdem sollte man darauf achten, dass die Fenster beim Verlassen der Wohnung nicht gekippt und Rollläden nicht dauerhaft geschlosse­n sind. „Sonst wissen Einbrecher schnell, dass keiner daheim ist“, sagt Pauli. Um den Eindruck zu vermitteln, dass jemand zu Hause ist, sei es auch ratsam, das Licht oder den Fernseher anzulassen, wenn man das Haus nur kurz verlässt. Noch wichtiger: „Ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn“, meint der Polizeiche­f. Denen fällt meist schnell auf, wenn Unbekannte ums Haus streunen. All diese Tipps könnten zwar nicht verhindern, dass eingebroch­en werde. Doch die Täter lassen schnell ab, wenn man es ihnen nicht zu einfach macht, meint Pauli. „Die Taten liegen oft nur im Minutenber­eich.“

Das bestätigt auch die Statistik: Etwas mehr als die Hälfte der Einbrüche im Dienstbere­ich der Polizei Zusmarshau­sen werden wieder abgebroche­n. Die traurige Bilanz: Nur gut neun Prozent der Einbrüche im Landkreis werden aufgeklärt. Woran das liegt? „Oft sind die Täter nach dem Einbruch verschwund­en“, sagt Pauli. Denn der klassische Einbrecher sei nicht aus der Nachbarsch­aft, sondern organisier­e sich in Banden.

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