So planen die Kirchen das zweite „CoronaOstern“
Was Gläubige zu Präsenzgottesdiensten wissen müssen – und welche Angebote es noch gibt
Augsburg Evangelische und katholische Christen begehen nun schon das zweite „Corona-Ostern“– und das nach Gesprächen der Kirchen mit der Staatsregierung auch mit Präsenzgottesdiensten. Es ist eine Entscheidung, die polarisiert. Während die einen nicht verstehen, warum die Kirchen eine vom letzten Bund-Länder-Gipfel formulierte Bitte nach rein virtuellen Ostergottesdiensten kritisierten, reagierten viele Kirchenvertreter und Gläubige erleichtert auf deren Rücknahme.
Dass es zu überfüllten Gotteshäusern kommt oder dass diese zu „Superspreader-Events“werden, ist kaum zu erwarten. Das haben die Weihnachtstage gezeigt. Wer Angebote der Kirchen zu Ostern, dem höchsten Fest der Christen, wahrnehmen möchte, informiert sich am besten frühzeitig auf der Internetseite
der jeweiligen Gemeinde oder vor Ort. Ein Überblick:
Was ist grundsätzlich zu beachten?
Die Teilnahme an Gottesdiensten ist auch in dieser Phase der Pandemie zulässig – unter Beachtung strenger Auflagen. So gilt wie bisher je nach Kirchengröße eine Höchstteilnehmerzahl, ein Mindestabstand von anderthalb Metern zu anderen Plätzen und eine FFP2-Maskenpflicht. Gemeindegesang ist untersagt. Gemäß der Infektionsschutzmaßnahmenverordnung sind Gottesdienste, „bei denen Besucherzahlen zu erwarten sind, die zur Auslastung der Kapazitäten führen“, nur nach Anmeldung zulässig. Anmeldeverfahren können von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich sein. Neben der Möglichkeit, sich ans Pfarrbüro zu wenden, hat etwa die katholische Pfarreiengemeinschaft Stadtbergen ein einfach zu bedienendes OnlineReservierungssystem,
das Termine, Kapazität und Zahl vergebener Buchungen anzeigt. Die Teilnahme wird per E-Mail bestätigt. Ähnlich funktioniert es in evangelischen Kirchengemeinden. Vor allem im Donau-Ries verlegen einige von ihnen Ostergottesdienste ins Freie. Doch auch dort gelten Abstandsregelungen und Maskenpflicht.
Welche Gottesdienste halten die Bischöfe?
Im Augsburger Dom gibt es eine Reihe von Gottesdiensten, die der katholische Bischof Bertram Meier hält. Sie werden teils live übertragen – zum Beispiel unter www.bistumaugsburg.de. Für einige Gottesdienste wird eine Einlasskarte benötigt, erhältlich an der Willkommenstheke im Dom. Der evangelisch-lutherische Regionalbischof des Kirchenkreises Augsburg und Schwaben, Axel Piper, wird am 2. April um 10 Uhr den Karfreitagsgottesdienst in evangelisch St. Ulrich in Augsburg halten. Auch hierzu muss man sich anmelden. Der Gottesdienst wird auf www.schwabenevangelisch.de zu sehen sein. Ebenfalls am Karfreitag ab 10 Uhr kommt der
live aus der evangelischen St.Mang-Kirche in Kempten.
ARD-Fernsehgottesdienst Was gilt für die Osternacht?
Wie die Christmetten an Weihnachten sind jetzt Osternachtgottesdienste von der Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr in Regionen mit einer Inzidenz von mehr als 100 betroffen – und werden vorverlegt. Die Feier der Osternacht mit Bischof Meier im Dom beginnt am 3. April daher bereits um 19.30 Uhr.
Welche kreativen Angebote gibt es?
Das Bistum Augsburg bietet unter www.dietoreweit.de eine Austauschund Mitmachplattform mit „besonderen Angeboten in besonderen Zeiten“an. Besonders – und ein kreatives Angebot unter vielen – ist auch die „digitale Osternacht“der Evangelischen Jugend Augsburg, die am 3. April um 22 Uhr beginnt und am 4. April um 5 Uhr mit einem Osternachtgottesdienst endet. Mehr Infos über diese Zoom-Veranstaltung unter www.ej-augsburg.de.