Nazis zwangen ihn in den Untergrund
Vor 125 Jahren kam Komponist Arthur Piechler zur Welt
Der Vater war Opernsänger und der Sohn sollte ebenfalls sein Leben der Musik weihen. Heute vor 125 Jahren wurde Arthur Piechler geboren. Jahrzehntelang sollte der niederbayerische Organist und Komponist das Augsburger Musikleben prägen. Nach seinem Studium der Tonkunst führten ihn ab 1921 Konzertreisen durch ganz Europa, 1922 spielt er den Orgelpart bei der Uraufführung der Alpensymphonie von Richard Strauss. 1925 kam er als Domorganist nach Augsburg, im selben Jahr berief ihn das Konservatorium als
Lehrer für Theorie, Komposition und Orgel. Das Institut sollte seine Wirkungsstätte bis zum Ruhestand 1956 bleiben. Geradlinig verlief seine Karriere indes nicht, auch wenn er mit eigenen Kompositionen glänzte, als Sachverständiger an der Planung der Passauer Domorgel, die 1927 als größte Kirchenorgel der Welt eingeweiht wurde, beteiligt war und seit 1929 eng mit dem Urwalddoktor Albert Schweitzer befreundet war. Denn mit einer Mutter aus jüdischer Familie fiel Piechler unter das Rassengesetz der Nationalsozialisten. Die Stadt verhängte 1941 ein Berufsverbot und er musste 1944 untertauchen und fand als Orgelpfarrer St. Ulrich und Afra Helfer. 1945 wurde Piechler beim Wiederaufbau des Augsburger Kulturlebens ein Mann der ersten Stunde, leitete den Oratorienverein und erhielt 1951 eine Professur. Piechler starb am 10. März 1974.