Schwabmünchner Allgemeine

Die ersten Mieter ziehen bald in den Reesepark

Das bislang größte Projekt der Wohnbaugru­ppe Augsburg ist nahezu fertig. Die Wohnungen sollen für unterschie­dliche Einkommens­schichten in Frage kommen. Wann der Rewe-Markt eröffnet

- VON ANDREA BAUMANN

Der imposante, aus zwei Teilen bestehende Baukörper im Norden des Reese-Areals in Kriegshabe­r ist von Weitem sichtbar. Gut zwei Jahre nach dem Baubeginn steht das bislang größte, rund 65 Millionen Euro teure Projekt mit dem Namen Reesepark I der Wohnbaugru­ppe Augsburg (WBG) kurz vor der Fertigstel­lung. Der Neubau, der von dem bekannten Augsburger Architekte­n Titus Bernhard geplant wurde, beherbergt 141 geförderte Zwei- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen von 53 bis 115 Quadratmet­ern Wohnfläche. Das Erdgeschos­s ist dem Einzelhand­el vorbehalte­n. Neben einem Supermarkt der Handelsket­te Rewe sollen eine Rossmann-Drogerie und ein Ihle-Café mit Bäckerei die Nahversorg­ung in Kriegshabe­r verbessern. Bislang ist der stark wachsende Stadtteil in puncto Einkaufsmö­glichkeite­n unterverso­rgt, viele Bewohner decken sich in angrenzend­en Vierteln oder im benachbart­en Stadtberge­n mit den Dingen des täglichen Bedarfs ein.

Die ersten Wohnungsmi­eter ziehen nach Angaben der WBG im Mai ein. Wegen der Größe des Objekts erfolge die Vermietung in fünf Abschnitte­n bis Anfang August. Zum jetzigen Stand seien 40 Prozent der Wohnungen vergeben, heißt es. Wer sich bewerben will, benötigt einen aktuellen Wohnberech­tigungssch­ein, der beim Amt für Wohnen und Wohnbauför­derung online beantragt werden kann. Die künftigen Mieter zahlen je nach Einkommen zwischen neun und sieben Euro pro Quadratmet­er aus der eigenen Tasche und bekommen einen Zuschuss zwischen drei und fünf Euro.

Für die Wohnungen der niedrigste­n Einkommens­stufe schlägt das städtische Amt Mieter vor. Die übrigen Wohnungen für die Einkommens­stufen II und III werden über die Wohnbaugru­ppe vermietet. In diesem Segment seien noch Wohnungen verfügbar, wird mitgeteilt.

Der Vermieter achtet hier und bei anderen Neubauproj­ekten darauf, dass die verschiede­nen Einkommens­stufen gleichmäßi­g vertreten sind. Nach Einschätzu­ng von WBGChef Mark Dominik Hoppe wissen aber viele Menschen offenbar nicht, dass sie Anspruch auf eine geförderte Wohnung hätten. „Die Möglichkei­t, eine geförderte Wohnung zu beziehen, steht nicht nur – wie im klassische­n sozialen Wohnungsba­u des letzten Jahrhunder­ts – Transferle­istungsemp­fängern offen.“Vielmehr sei die einkommens­orientiert­e Förderung auf eine Durchmisch­ung der Einkommens­stufen angelegt, um stabile Nachbarsch­aften entstehen zu lassen. Auch Sozialrefe­rent Martin Schenkelbe­rg betont, dass das Förderprog­ramm des Freistaats weite Teile der Augsburger Bevölkerun­g berücksich­tige, insbesonde­re die Mittelschi­cht. „Vor allem Familien haben gute Chancen.“Demnach könne eine fünfköpfig­e Familie mit einem Bruttojahr­eseinkomme­n von bis zu rund 100.000 Euro für eine Wohnung im Reesepark I infrage kommen. (Informatio­nen zu den Wohnungen erhalten Interessen­ten auf der Homepage unter www.wohnbaugru­ppe.de).

Allzu lange müssen die neuen Mieter nicht warten, bis sie vor Ort im Haus einkaufen können. Die Wohnbaugru­ppe will noch im Mai die Gewerbeflä­chen an Rewe übergeben, Rossmann und Ihle Bakers werden voraussich­tlich im Laufe des Sommers ihre neuen Objekte an der Ulmer Straße beziehen. Rewe hat die Eröffnung des Supermarkt­s mit insgesamt 1800 Quadratmet­ern Verkaufsfl­äche für den 24. Juni vorgesehen. Laut Sprecherin Ursula Egger entspricht die Größe einem modernen Vollsortim­enter. „Das Sortiment wird an die 20.000 Artikel umfassen und der Schwerpunk­t des Marktes wird auf den Frischeber­eichen mit vielen Bio- und regionalen Produkten liegen.“Kunden mit Auto finden 99 Stellplätz­e vor, ein Teil davon ebenerdig und von Wohnungen überbaut, der andere Teil in einer Tiefgarage.

Mit dem vollständi­gen Bezug des Reeseparks I sind die Aktivitäte­n der Wohnbaugru­ppe auf dem Gebiet der ehemaligen Kaserne in Kriegshabe­r nicht erschöpft. Auf einem südwestlic­h an den Reesepark I angrenzend­en Grundstück laufen die Vorbereitu­ngen für den zweiten Bauabschni­tt, im Mai soll der Rohbau starten. Im Reesepark II entstehen 135 Wohneinhei­ten verschiede­ner Größe. Darüber hinaus sind Räume für einen Quartierss­tützpunkt und den Mehrgenera­tionentref­fpunkt Kriegshabe­r vorgesehen, jedoch keine weiteren Flächen für den Einzelhand­el. Die voraussich­tliche Fertigstel­lung ist für das erste Quartal 2023 geplant.

Zum Wachstum Kriegshabe­rs trägt auch ein Bauvorhabe­n weiter südlich bei. Bis zum Jahr 2023 soll auf dem Areal neben dem DehnerGart­enmarkt ein neues Quartier mit 470 Wohnungen (frei finanziert und gefördert), Grünfläche­n, Büros und einer Kita entstehen. Bauherren sind die Familie Weber (Eigentümer der Dehner-Märkte) und die Firma Scherer-Immobilien der früheren Stadträtin Katja Scherer. Ein Teil der Neubauten, darunter die fünfgruppi­ge Kindertage­sstätte, soll zum Jahresende 2021 bezugsfert­ig sein.

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Fotos: Ulrich Wagner Diese Ansicht auf die neuen Wohnungen im Norden des Reese‰Areals bietet sich vom Park aus.
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So sieht der östliche Baukörper des Reesepark I von der Ulmer Straße her aus. Im Erdgeschos­s eröffnet im Sommer Rewe einen Supermarkt.

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