Das Flair der Innenstadt bewahren
Die Folgen von Corona gehen inzwischen so ziemlich allen auf die Nerven. Ein gutes Mittel gegen depressive Stimmung wären ein paar Gute-Laune-Angebote in Augsburg, sobald es die Pandemie zulässt. Ein Mini-Plärrer als Ersatz oder Buden und Fahrgeschäfte an einigen Stellen im Zentrum sind ein guter Ansatz. Trotzdem sollte die Stadt nicht übers Ziel hinausschießen. Das Konzept im vergangenen Jahr ist im Großen und Ganzen gut angekommen. Trotzdem müssen die zuständigen Ämter in diesem Jahr noch an Stellschrauben drehen. Wenn auch noch Dultstände in der City aufgestellt werden, wird es eng. Es muss gut abgewogen werden, wie viele Fahrgeschäfte und Stände zugelassen werden und wo, um anderen Interessen nicht zu schaden. Für Geschäfte sind Buden vor den Schaufenstern nicht verkaufsfördernd. Auch eine sommerliche Dauer-Kirmes gegenüber dem Rathaus sollte für Politiker nicht wünschenswert sein. Es ist an dieser Stelle fürs Stadtbild nicht schön. Und es widerspricht den selbst gesteckten Regeln, wie man mit diesem Platz angemessen umgeht.
Für eine Großstadt wie Augsburg wären Buden an allen Ecken und Enden im Zentrum fatal. Gute Stimmung kann es auch anders geben. Besucher hatten 2020 sehr viel Freude an einem wunderschönen Ambiente in der Maxstraße, als sie abends an Wochenenden für den Verkehr gesperrt wurde. Statt Buden gab es ein intelligentes Bewirtungskonzept und Ordnungskräfte, die Alkoholexzesse verhindern sollten. Es war eine gelungene Lösung, mit der im Prinzip auch Anwohner leben konnten.
Ein Blick auf die Inzidenzzahlen gibt keinen Anlass zu guter Laune: Augsburg ist weit weg von Träumen nach etwas mehr Leichtigkeit im Leben. Die Stadt hat es nicht in der Hand, ob und wann die CoronaBeschränkungen gelockert werden können. Entscheidend wird sein, dass schnellstmöglich viele Menschen geimpft werden. Da gibt es momentan ein Staatsversagen.