Trauer um Peter Geiger
Der Ehrenvorsitzende der Singoldschützen Großaitingen stirbt nach langer und schwerer Krankheit mit 53 Jahren
Großaitingen Nach langer und schwerer Krankheit starb an Ostern im Alter von 53 Jahren Peter Geiger, der Ehrenvorsitzende der Singoldschützen Großaitingen. Er prägte seinen Heimatverein über viele Jahre wie kaum ein anderer und hat sich sowohl in sportlicher als auch in gesellschaftlicher Hinsicht große Verdienste um den Schießsport in der Region erworben.
Peter Geiger war seit 1980 aktives Mitglied der Singoldschützen Großaitingen. Er war nicht nur selbst ein begeisterter Sportschütze, sondern auch ein unermüdlicher Organisator mit herausragendem ehrenamtlichen Engagement.
Schon in jungen Jahren übernahm er Verantwortung im Verein und ließ sich 1988 zum stellvertretenden Sportleiter wählen. Ein Jahr später wechselte er in das Amt des ersten Sportleiters, das er bis 2002 ausübte. Neben seiner Aufgabe als Sportleiter war er ab 1990 auch maßgeblich an der Planung und dem Bau der über die Landkreisgrenzen hinaus bekannten und vom Bayerischen
Sportschützenbund für viele Großveranstaltungen genutzten großen Schießanlage für Luftdruckwaffen beteiligt. Dabei leistete er selbst mehr als 3200 Arbeitsstunden.
Unter anderem für diese Leistung wurde ihm 2000 der „Goldene Ehrenring“der Singoldschützen Großaitingen verliehen. Da er nicht nur auf den Sport, sondern auch auf Tradition viel Wert legte, gründete er die Böllergruppe der Großaitinger Singoldschützen mit, deren erster Schussmeister er war.
2002 übernahm Peter Geiger das Amt des ersten Vorsitzenden des mit über 500 Mitgliedern größten und sportlich erfolgreichsten Schützenvereins der Region. In den folgenden Jahren war er die treibende Kraft für die Aufstiege der ersten Luftgewehr- und der ersten Luftpistolenmannschaften bis in die 1. Bundesliga. Auch am Gewinn vieler Titel bei schwäbischen, bayerischen und deutschen Meisterschaften hatte er Anteil. Die Feststellung, dass die Singoldschützen durch ihn zum schießsportlichen Aushängeschild im Augsburger Land wurden und mit seiner Hilfe über die Landkreisgrenzen
hinaus Ruhm erlangten, ist sicher nicht zu hoch gegriffen.
Peter Geiger übernahm zwar nie ein offizielles Amt beim Schützengau Lech/Wertach oder beim Schützenbezirk Schwaben. Doch auch für diese beiden Verbandsorganisationen war er bei der Veranstaltung von Meisterschaften und Pokalwettbewerben
ein wichtiger Ratgeber, der bei den Wettbewerben selbst unterstützte. Gleiches gilt für die Wettbewerbe des Landkreises Augsburg, die Landkreismeisterschaften und den Landkreispokal.
Als er 2016 das Amt des ersten Vorsitzenden der Singoldschützen Großaitingen aus gesundheitlichen Gründen an seinen Bruder Helmut Geiger übergab, ernannten ihn die Mitglieder des Vereins zum Ehrenvorsitzenden. Dabei würdigte sein Bruder Helmut nicht nur dessen Verdienste, sondern hob eine andere Leistung hervor: „Für mich war Peters größte Leistung die Organisation und Durchführung des Festes zu unserem 50. Gründungsjubiläum. Noch heute hört man nur Positives, und viele Vereine fragen Peter nach Rat, wenn solche Feste anstehen.“
Auch Großaitingens Bürgermeister Erwin Goßner fand damals lobende Worte: „Gemeinde und Verein dürfen stolz auf Peter Geiger sein.“Das Fest war mit Rahmenprogramm, großem Festzelt und einem Umzug mit knapp 5000 Teilnehmern eine einzigartige Veranstaltung in Großaitingen.
Für seine herausragende ehrenamtliche Tätigkeit erhielt Peter Geiger nicht nur zahllose Ehrungen des Bayerischen Sportschützenbundes und des Deutschen Schützenbundes, sondern auch Ehrungen der Gemeinde Großaitingen, des Landkreises Augsburg und des bayerischen Ministerpräsidenten.
Vom Landkreis Augsburg erhielt er 2015 die Erinnerungsmedaille für seine Leistung im Ehrenamt, und von seiner Heimatgemeinde Großaitingen wurde er mit der Bürgermedaille „Pro Großaitingen“ausgezeichnet. Ein Jahr später überreichte ihm Landrat Martin Sailer das Ehrenzeichen, die höchste Auszeichnung, die der bayerische Ministerpräsident Ehrenamtlichen verleihen kann.
Peter Geiger sagte einmal von sich selbst: „Obwohl ich meine ganze Freizeit in den Schützenverein stecke, sehe ich immer wieder Dinge, die noch verbessert werden könnten. Ich wüsste gar nicht, wie ich mich noch in einem anderen Bereich mit so viel Freude engagieren sollte.“Er wird den Schützen, nicht nur denen seines Vereins, fehlen.