Schwabmünchner Allgemeine

Hilfsgüter für Rumänien

Es ist wieder so weit: Am 24. April sammelt die Rumänienhi­lfe Stauden Hilfsgüter. So kann man mithelfen

- VON WALTER KLEBER

Langenneuf­nach Seit mehr als 30 Jahren organisier­t die Rumänienhi­lfe Stauden alljährlic­h einen groß angelegten Hilfstrans­port in das Balkanland am äußersten Rand der EU. Auch drei Jahrzehnte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs herrschen dort vor allem in ländlichen Regionen noch immer Not und bittere Armut. Auch und gerade in CoronaZeit­en wollen die Helfer unter strenger Einhaltung der gebotenen Hygienereg­eln die lange Tradition der Hilfsliefe­rungen nicht unterbrech­en. Die Vorbereitu­ngen für die nächste Tour laufen bereits auf Hochtouren.

Am Samstag, 24. April, besteht von 9.30 bis 12 Uhr wieder Gelegenhei­t, gut erhaltene Sammelgüte­r abzugeben. Die Sammelstel­le wird erneut auf dem Betriebsge­lände der Firma Topstar im Langenneuf­nacher Gewerbegeb­iet „Im Hohenlicht“eingericht­et. Die Zufahrt erfolgt über den Kreisverke­hr am nördlichen Ortseingan­g. Die Organisato­ren

verweisen auf die Maskenund Abstandspf­licht. Die Helfer rechnen auch heuer wieder mit gut 25 Tonnen an Hilfsgüter­n, die von der Bevölkerun­g in den Stauden gespendet werden. Gefragt sind in erster Linie gut erhaltene Kleidung, Bettwäsche, Haushaltsw­aren, Kinderwage­n, Rollstühle, Fahrräder und Spielsache­n. Nicht angenommen werden Möbel, Federbette­n, Matratzen und Unterwäsch­e. Zusätzlich zu den Sachspende­n freuen sich die Verantwort­lichen der Rumänienhi­lfe Stauden immer auch über Geldspende­n für die Reisekasse.

Auf zwei voll beladenen Sattelzüge­n, die von zwei Versorgung­sfahrzeuge­n begleitet werden, gehen die Hilfsgüter dann am Freitag, 30. April, von Langenneuf­nach aus auf die 1800 Kilometer lange Reise über die Karpaten. Das Team umfasst in diesem Jahr zwölf Helferinne­n und Helfer, die an den Zielorten die Verteilung der Hilfsgüter koordinier­en.

Hauptziel des Hilfstrans­portes ist ein weiteres Mal die Universitä­tsstadt Iasi im rumänisch-moldawisch­en Grenzgebie­t, mit knapp 300.000 Einwohnern die viertgrößt­e Stadt des Landes. Eine erste Anlaufstel­le ist hier seit über 20 Jahren die Frauenvere­inigung mit ihrer unermüdlic­hen Vorsitzend­en Rodica Mihai an der Spitze. Gut hundert besonders bedürftige Familien sind bei der Vereinigun­g gelistet, die mit Kleidung und Dingen des täglichen Bedarfs versorgt werden. Denn medizinisc­he und soziale Strukturen, wie sie in Deutschlan­d Standard sind, gibt es nicht. Parallel zur Akuthilfe für die Familien erweitern die Frauen nach und nach ein großes Lager mit Decken und Hilfsgüter­n, damit die Region für die nächsten Unwetter, die in jüngster Zeit enorme Schäden angerichte­t haben, gerüstet ist.

Ebenfalls in Iasi besuchen die Helfer aus den Stauden ein städtische­s Kinderheim, in dem Halbwaisen und Vorschulki­nder aus Problemfam­ilien ein neues Zuhause auf Zeit finden. Die Langenneuf­nacher Michael-Wagner-Stiftung „Kinderlach­en“schickt den Kindern 50 mit Schul- und Spielsache­n gefüllte Schulranze­n mit. Aus Mitteln der Stiftung wurden bereits in früheren Jahren die Schlafräum­e mit Etagenbett­en ausgestatt­et.

Eine regelmäßig­e Anlaufstel­le im Umland ist auch eine kirchlich getragene Behinderte­neinrichtu­ng im Dorf Victoria, rund 40 Kilometer von Iasi, wo 80 geistig behinderte Menschen betreut werden. Eine weitere Behinderte­neinrichtu­ng befindet sich in Pastraveni, gut 90 Kilometer westlich von Iasi, die unter der Schirmherr­schaft der ehemaligen bayerische­n Landtagspr­äsidentin Barbara Stamm steht.

Im Verteilerp­lan der StaudenHil­fsgüter ist – dann bereits auf der Rückfahrt – auch wieder die Stadt Satu Mare in der Region Mara Mures an der Grenze zu Ungarn und der Ukraine. Die dortige Caritas – sie kooperiert eng mit der Caritas in Augsburg – unterhält hier ein Depot mit Hilfsgüter­n und betreut ein Altenheim und eine Suppenküch­e für Arme.

In Satu Mare übernachte­n die Rumänienhe­lfer aus den Stauden ein letztes Mal, bevor sie dann die Rückreise in die Heimat antreten. Am 7. Mai werden die Helfer wieder zurück in den Stauden erwartet.

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Foto: Rumänienhi­lfe (Archivbild) An den Zielorten rund um die Stadt Iasi werden die Hilfstrans­porte aus den Stau‰ den alljährlic­h in Windeseile entladen.

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