Andreas Schmid wird der neue Staudenpfarrer
Der 36-jährige Thannhauser folgt im September auf Pater Joji John. Was er bisher gemacht hat
Stauden Gut vier Monate nach der Ankündigung von Pater Joji John, im Spätsommer die Pfarreiengemeinschaft (PG) Stauden zu verlassen und in seine indische Heimat zurückzukehren, steht jetzt sein Nachfolger fest: Zum 1. September übernimmt Pfarrer Andreas Schmid die Leitung der PG Stauden mit den sechs Pfarreien Mickhausen, Langenneufnach, Walkertshofen, Mittelneufnach, Grimoldsried und Reichertshofen.
Pfarrsitz ist der denkmalgeschützte, vor wenigen Jahren von Grund auf renovierte Pfarrhof in Mickhausen. Der 36-jährige künftige Staudenpfarrer stammt aus Thannhausen im Nachbarlandkreis Günzburg. Seit September vorigen Jahres leitet er die Pfarreiengemeinschaft Weiler im Landkreis Lindau mit den vier Pfarreien Weiler, Simmerberg, Ellhofen und Oberreute in der südwestlichsten Ecke der Diözese Augsburg. Nach dem kurzen Intermezzo im Westallgäu, seiner ersten eigenständigen Pfarrerstelle, zieht es den jungen Seelsorger wieder näher in seine mittelschwäbische Heimatregion zurück.
„Die Ausschreibung der vakanten Pfarrstelle in den Stauden im Amtsblatt der Diözese ist mir sofort ins Auge gestochen“, lacht Andreas Schmid. Seine Mutter Franziska, die ihm weiterhin den Haushalt führen wird, hat ihn bestärkt, seine Bewerbung loszuschicken. „Zwei, drei Mal in der Woche von Thannhausen in den Pfarrhof nach Mickhausen rüber zu fahren, ist halt doch nicht so aufwendig wie regelmäßige Ausflüge an den Bodensee.“
Im September 1984 geboren, besuchte Andreas Schmid in seiner Heimatstadt Thannhausen die Grund- und die Realschule. In NeuUlm legte er das Fachabitur ab und leistete anschließend in der RehaKlinik Ichenhausen seinen Zivildienst. Diese Zeit habe ihn stark geprägt. Der Umgang mit hilfsbedürftigen Menschen, von Unfällen oder gesundheitlichen Schicksalsschlägen oft schwer getroffen, hat in ihm bis heute bleibende Spuren hinterlassen. Bei seiner Tätigkeit in der Reha-Klinik habe er die Botschaft von der Barmherzigkeit Gottes und seiner bedingungslosen Liebe zu den Menschen hautnah gespürt. „Diese Erfahrung hat mich gefesselt und nicht mehr losgelassen“, erklärt Schmid seinen Entschluss, dem Ruf Gottes zu folgen und Priester zu werden.
Stationen auf dem Weg dorthin waren ein zweijähriges Studium der Religionspädagogik in Eichstätt und das anschließende Theologiestudium in Augsburg und in Würzburg. 2008 trat er in das Priesterseminar in Augsburg ein. 2014 schloss er sein Theologiestudium erfolgreich ab und begann in Mering seinen zweijährigen Pastoralkurs als Diakon. Am 26. Juni 2016 weihte ihn der damalige Bischof Konrad Zdarsa im Augsburger Dom zum Priester.
Zwei Wochen später, am 10. Juli 2016, einem strahlenden Hochsommer-Sonntag, feierte der Jungpriester im festlich geschmückten Mindelstadion seiner Heimatstadt
Thannhausen seine feierliche Primiz. Die ganze Stadt war auf den Beinen, als der Primiziant seine erste heilige Messe zelebrierte und den Primizsegen spendete. Am 1. September trat Andreas Schmid dann für drei Jahre seine erste Kaplanstelle in der Stadtpfarrei St. Stephan in Mindelheim an.
Ein weiteres Jahr wirkte er anschließend als Kaplan in der Stadtpfarrei St. Johann Baptist in NeuUlm, ehe er im September 2020 in Weiler-Simmerberg seine erste eigene Pfarrstelle antrat. Mit rund 4700 Katholiken ist seine derzeitige Wirkungsstätte annähernd so umfangreich wie in den Stauden, wo rund 5000 Katholiken zur Pfarreiengemeinschaft gehören.
Der künftige Staudenpfarrer entstammt einer alteingesessenen Thannhauser Familie. Er wuchs zusammen mit seinen beiden Brüdern Oliver und Martin in einem behüteten, religiös geprägten Elternhaus auf, das ihm stets ein Hort der Geborgenheit war. Sein inzwischen pensionierter Vater Walter Schmid arbeitete im Amt für Ländliche Entwicklung in Krumbach, Mutter Franziska war bis zu ihrer Pensionierung jahrzehntelang in Ursberg als Gymnasiallehrerin mit den Schwerpunkten Sport und Religion tätig.
Andreas Schmid spielte in seiner Jugend gerne Fußball und ist von Kindesbeinen an ein eingefleischter FC-Bayern-Fan. Heute schnürt er in seiner Freizeit gerne die Wanderstiefel in den Bergen und trifft sich wann immer es geht mit guten Freunden. Jetzt freut sich Andreas Schmid auf seinen priesterlichen Dienst in den Stauden und auf die Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen, die er als Seelsorger auf allen wichtigen Stationen ihres Lebens, von der Taufe bis zur Erstkommunion und vom Traualtar bis zum Sterbebett, begleiten möchte. Unterstützt wird er dabei vom bisherigen indischen Kaplan Pater Anish Thomas, der seit 2019 in den Stauden tätig ist.
Der Zivildienst hat ihn stark geprägt