Ehering taucht im Kanal auf
Durch eine Verkettung von Zufällen schafft es Manuel Rakow, ein Königsbrunner Ehepaar glücklich zu machen. Geholfen hat dabei auch eine Facebook-Gruppe
Ein Mann aus Königsbrunn verlor seinen Ehering. Doch er hatte Glück: Ein Kanalarbeiter fand zufällig den Ring und dann auch den Eigentümer.
Königsbrunn Für ein Ehepaar in Königsbrunn wurde ein Kanalarbeiter zum besonderen Held. Denn Manuel Rakow fand bei Kanalarbeiten einen verschollenen Ehering. Dass dieser zu seinem Besitzer zurückfand, hat mit Courage, ganz viel Glück und einer Facebook-Gruppe zu tun.
Die Geschichte beginnt laut Manuel Rakow in der Lerchenstraße in Königsbrunn – im Abwasserkanal. Vor der Sanierung werde der Kanal routinemäßig gereinigt, erklärt der 35-Jährige. „Als ich aufgehört habe, mit Hochdruck zu reinigen, ist der Ring glücklicherweise in der Mitte vom Kanalschacht liegen geblieben.“Er habe nur gesehen, dass dort etwas glänzt und sei dann extra runter gestiegen, schildert Rakow.
Beim Herausholen und Saubermachen des Rings habe er dann auch die Gravur lesen können, der Name „Sabine“und ein „17.08.2000“. „Ich hab’ das dann meiner Partnerin gezeigt und sie hat es dann in der Facebook-Gruppe „Neues aus Königsbrunn“gepostet“, berichtet Rakow. Auf den Beitrag seiner Partnerin meldet sich einen Tag später tatsächlich eine Dame – die Ehefrau von Bojan Saalfeldt.
Dieser hatte den Ring bereits Ende Februar verloren. Als er den Verlust bemerkt habe, berichtet Saalfeldt, sei natürlich das große Suchen losgegangen. „Es war die Vermutung, dass ich den Ring beim Ausziehen der Handschuhe beim Gassigehen auf dem Feld verloren habe.“Doch die Suche blieb erfolglos, in Wahrheit war der Ring schon im Abfluss.
Er sei beim Händewaschen von der Hand gerutscht, so die Vermutung von Rakow und Saalfeldt. „An dem Tag war ich natürlich total fertig“, schildert der zeitweilig ringlose Ehemann. Nach fast 21 Jahren Ehe habe der Ring einen hohen ideellen Wert. „Das nagt natürlich an der Seele.“Seine Frau habe den Ring dann als Geschenk verpackt und ihm bei einem Frühstück überreicht, sagt der 49-Jährige. „Das war nach der Geburt meiner Kinder der schönste Moment, den ich seit Langem erlebt habe.“Bojan Saalfeldt sei „total glücklich“und au
froh, dass es Menschen gibt, die so ehrlich sind. „Viele würden den Ring nehmen und vielleicht veräußern“, ist Saalfeldt überzeugt. „Unglaublich“sei es, dass der Ring 300 bis 400 Meter durch den Abfluss gewandert sei und dann gefunden wurde. „Das ist wie die Nadel im Heuhaufen“, sagt Saalfeldt.
Auch für Rakow ist klar: „Das passiert vielleicht einmal in 50 Jahren.“Denn Saalfeldt hatte nicht nur Glück, dass der Ring nicht schon weiter durchs Kanalsystem gespült wurde. Bei mehr Dreck hätte man, so Rakow, einen Spülwagen holen müssen, der den Dreck absaugt. Zudem habe er genau im richtigen Moment aufgehört, mit dem Hochdruckreiniger zu arbeiten. „Normaßerdem lerweise sieht man das eigentlich nicht, was da so vorbeischwimmt. Das Glück war, dass er genau im Schacht liegen geblieben ist“, sagt Rakow. Als Finderlohn habe es eine Sektflasche und 50 Euro gegeben, berichtet Rakow. Für ihn nicht das einzig Wichtige: „Mich hat es selber gefreut, dass ich den Ring zurückgeben konnte.“»Aufgefallen