Der Saubär, der Hund!
Saubär, der. Unangenehmer Zeitgenosse, der dort, wo er verweilt, eine Spur der Verwüstung hinterlässt. In der Küche. Auf der Toilette. Im Park. Überall. Ja, sogar in Bayerns Landeshauptstadt München. Dort scheint es besonders viele Exemplare der schmutzenden Spezies zu geben. In Boulevardblättern ist jedenfalls regelmäßig von Saubären zu lesen, die mal hier, mal da ihr Unwesen treiben und ihr Revier dadurch markieren, dass sie überall ihren Müll liegenlassen.
So wie unlängst am schönen Isarufer, das nach dem Besuch gleich mehrerer Saubären gar nicht mehr so schön war. Überall lagen Flaschen, Becher, Pizzakartons und sonstiger Unrat herum. Jetzt sollen größere Abfalleimer aufgestellt werden, fordern Lokalpolitiker. Das ist nur logisch: Der arme Saubär kann ja nichts dafür, wenn für seinen Dreck kein Platz mehr im Eimer ist. Wo soll er ihn denn sonst hinwerfen?
Nun aber mal ehrlich – so weit denkt der Saubär doch gar nicht. Die Benutzung eines Mülleimers liegt schlicht nicht in seiner Natur, ist quasi nicht artgerecht. Und die Evolution hat uns gelehrt, dass sie Zeit braucht – der Affe wurde auch nicht von heute auf morgen zum Menschen, warum sollte das beim Saubär anders sein?
Egal, die Diskussion in der Landeshauptstadt beweist jedenfalls, dass sich am Umgang mit Saubären offenbar nicht viel geändert hat. Ursprünglich war der Saubär nämlich mal ein unkastriertes, männliches Hausschwein, das für die Zucht vorgesehen war. Deswegen soll er auf dem Dorf auch einen besonderen Schutzstatus genossen haben. Er durfte sich also aufführen wie eine Wildsau, passiert ist ihm nichts. Den Dreck wird schon irgendjemand anderes aufräumen. A Hund is er scho, der Saubär! Und wird die neuen Mülleimer in seinem Revier mit einem müden Lächeln quittieren.